Kategorie: Indonesien

Bali, Insel der Götter – auf den Spuren von »Eat Pray Love«.

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»Die Neuankömmlinge waren sich einig, dass dies wahrhaftig die ›Insel der Götter‹ sei, wo ›jeder Künstler ist‹ und die Menschheit im Zustand ungetrübter Seligkeit lebe. Eine Idee, ein Traum, der lange nachklang; die meisten Bali-Besucher (mich selbst auf meinem ersten Trip eingeschlossen) glauben heute noch daran.«
Elizabeth Gilbert »Eat Pray Love«

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Leuchtend grüne Reisterrassen, atemberaubende Sonnenuntergänge, wunderschöne Tempelanlagen und gigantische Vulkangipfel, die von Wolken umschwebt werden – das alles macht Bali zu einer Traumkulisse für Filme und für Bilder. Kein Wunder, dass die Insel der Götter jährlich vier Millionen Touristen anlockt.
Reisterrassen von Tegalalang

Spätestens seit Elizabeth Gilbert ihren Bestseller »Eat Pray Love« veröffentlichte und dieser 2010 in die Kinos kam, strömen vor allem weibliche Reisende nach Bali. Auf der Suche nach dem großen Glück, nach Selbstfindung oder einem symbolischen Neuanfang. Vielleicht aber auch einfach, weil die Landschaftsaufnahmen im Film so beeindruckend waren. Ich muss zugeben, dass mich Buch und Film dazu inspiriert haben, diese Insel zu besuchen, um etwas von ihrem Zauber einzufangen.

Eines meiner Highlights bei dieser Bali-Reise war die Begegnung mit Ketut Liyer. Als uns der Taxifahrer endlich zum richtigen Ort gebracht hatte, erkannte ich den Eingang wieder. Und dann sah ich ihn, den alten Mann mit dem sympathischen, fast zahnlosen Lächeln und den struppigen weißen Haarbüscheln. Für 25 Dollar wollte er mir aus der Hand lesen, doch um selbsterfüllende Prophezeiungen zu vermeiden, lehnte ich das Angebot höflich ab. Daraufhin schenkte mir Ketut wieder ein Lächeln und sagte »See you later, Alligator«. Mir ist schon klar, dass ich nicht die einzige Touristin bin, die er auf diese bekannte Weise verabschiedet. Trotzdem ging ich glücklich davon.
Alte Frau bei Tegalalang

Ich war schon an vielen Orten auf der Welt. Aber nirgendwo wurde ich so oft mit einem freundlichen Lächeln begrüßt, wie auf Bali.

Seminyak Beach, Bali

Seminyak Beach ist ideal für Anfänger, um Surfen zu lernen. Die Wellen kommen (bei geeignetem Wetter) regelmäßig und sind nicht zu hoch. Man sollte jedoch unbedingt die entsprechenden Flaggen beachten, denn die Strömung auf Bali ist nicht zu unterschätzen. Zu sehr abtreiben lassen sollte man sich auch nicht, da an vielen Stellen (am Strand durch Totenkopf-Schilder ausgewiesen) giftige Abwässer ins Meer geleitet werden. Hier plötzlich in braunem statt türkisem Wasser aufzutauchen, ist nicht schön.
Vulkanbesteigung Gunung Batur

Ein unbeschreiblicher Moment: Auf Bali glaubt man, dass die heiligen Vulkane das Reich der Götter seien. Und als ich dort oben stehe, ahne ich warum. Die Tour auf den zweitheiligsten Berg Balis werde ich nie vergessen. Nachts um zwei sind wir gestartet, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des 1.717 Meter hohen Gunung Batur anzukommen. Die Aussicht ist mystisch schön. Nur der Blick auf den Kratersee Danau Batur bleibt uns leider verwehrt, es ist zu wolkig an diesem Tag.

Ashram Gandhi, CandidasaFriedlich: Der Seerosenteich am Gedong Gandhi Ashram in Candidasa.

Bali ist für guten Kaffee bekannt. Probiert die verschiedenen Sorten unbedingt mal aus. Auch die teuerste Sorte der Welt stammt hierher, der sogenannte Kopi Luwak, auch Katzenkaffee genannt. Die Art wie der Kaffee entsteht, ist sehr umstritten, da die meisten Schleichkatzen nicht artgerecht gehalten werden.
Sonnenuntergang am Strand von Padang Padang, Bali

»Würdest du noch einmal nach Bali reisen?«, fragte mich ein Freund nach meiner Rückkehr. Ja, das würde ich. Denn trotz einiger Einschränkungen hat die Insel ihren Zauber für mich behalten. Und sie ist ein ideales Ziel, das man allein bereisen kann. Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass auch Balis Nachbarinseln sehr sehenswert sind. Ich habe mir Lombok und Gili Air angeschaut. Wenn ihr auf den Spuren von »Eat Pray Love« reisen möchtet, müsst ihr nach Gili Meno, denn hier endet die Geschichte von Liz und Felipe.

Reisetipps für Bali:
– Für alle Yoga-Fans gehört ein Besuch im Yoga Barn in Ubud dazu. Es ist sehr schön gelegen und vor allem die frischen Säfte im Garden Kafe sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Yoga-Kurse sind aufgrund der hohen Nachfrage leider etwas überfüllt. Unbedingt rechtzeitig vorab einen Kurs buchen! Falls ihr bisher noch kein Yoga gemacht habt, solltet ihr euch mal den schönen Beitrag „18 Amazing Benefits of Yoga, According to Science“ auf Jen Reviews durchlesen, spätestens dann werdet ihr motiviert sein, euch mal näher mit dem Thema zu beschäftigen.
– In Erinnerung ist mir auch der Besuch bei  Sjari-Tari-Us in Ubud geblieben. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, in der Lehrer und Eltern lernen können, wie sie Kinder mit Behinderungen fördern und erziehen.  Ein Projekt, das  sehr wichtig ist, denn Indonesien gilt eine Behinderung häufig noch als Strafe der Götter. Deshalb werden Menschen mit Behinderungen vor allem in dörflichen Gegenden oft eingesperrt, angekettet und misshandelt. Die Einnahmen aus dem dort ansässigen Restaurant und dem Laden kommen der Einrichtung zugute. Geocacher sollten bei Sjari-Tari-Us auf Schatzsuche gehen.
– Wer einmal einen Einblick in ein Ashram erhalten möchte, kann dies im Gandhi Gedong Ashram in Candidasa erleben. Wir durften an einer Meditation teilnehmen, bei der immer wieder ein Mantra in Sanskrit gesprochen wurde. Yogakurse und Zimmer werden im Gandhi Gedong Ashram ebenfalls angeboten.
Gunung Batur: Falls ihr über ein normales Fitnesslevel verfügt, dürft ihr euch die Besteigung des Gunung Batur nicht entgehen lassen. Am besten vorher einmal das Wetter checken, damit ihr eine gute Aussicht habt. Packt unbedingt auch etwas wärmere Kleidung ein, denn in der Höhe kann es sehr frisch werden. Auch Lebensmittel und Getränke sollte man dabei haben. Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe gehören ebenfalls zur notwendigen Ausstattung. Buchen kann man die Tour fast an jeder Straßenecke.
– Orte wie Kuta und Seminyak besser meiden. Sie sind touristisch sehr überlaufen und werfen ein schlechtes Bild auf die Insel, besser gesagt auf die Menschen, die sie besuchen. Von Australiern, die Bali als »Ballermann« missbrauchen, bis hin zu vermeintlich minderjährigen männlichen und weiblichen Prostituierten, die sich am Straßenrand anbieten – schnell wird deutlich, dass die Armut dem Tourismus auch hier zu viel durchgehen lässt. Wer auf Bali ruhige Ecken sucht, sollte lieber den Norden bereisen.
Reiseführer: Wie immer ist es sinnvoll, seine Informationen aus verschiedenen Reiseführern zu beziehen. Diesmal war mir vor allem der Bali-Reiseführer von Michael Müller sehr positiv aufgefallen, da er schöne Tipps für das Besondere enthielt. In ihm erfuhren wir zum Beispiel vom Sjari-Tari-Us-Projekt in Ubud.

 

 

 

 

 

 

 

Lombok – Insel der glitzernden Prinzessin

Sonnenuntergang_auf_Lombok_mit_Blick_auf_Bali

Die Insel Lombok ist so ganz anders als ihre Schwester Bali, allein schon wegen ihrer muslimischen Kultur. Ihren Reiz macht vor allem die Ursprünglichkeit aus. Noch reiht sich hier ein nahezu unberührter Traumstrand an den anderen. Insbesondere für Taucher und Surfer ist Lombok ein Eldorado.
In der Absicht surfen zu gehen, fuhren wir nach Kuta (nicht zu verwechseln mit dem Kuta auf Bali, das von Touristen völlig überlaufen ist). Dort fanden wir ganz schnell zwei junge Männer, die uns Bretter ausliehen und uns mit dem Roller an einen tollen Surf-Spot für Anfänger brachten – den Pantai Mawun. Ein einsamer Strand ohne Hotels, an dem ein paar Einheimische Kokosnüsse verkauften. Wäre mehr Zeit gewesen, hätte ich mir gerne auch noch den Pantai Pink angeschaut – dank spezieller Meeresalgen soll sein Sand rosafarben sein. Da werden Mädchenträume wahr. Vielleicht erhielt Lombok aus diesem Grund ihren Beinamen »Insel der glitzernden Prinzessin«.

Reise-Geheimtipps Lombok:
Unterkunft:
– Wir haben in den Batu Bolong Cottages in Senggigi gewohnt. Für die kurze Zeit war das okay, der Bungalow war sehr spartanisch eingerichtet. Dafür hat mir der Poolbereich gut gefallen.
– Das Rinjani Beach Eco Resort unterstützt ein Projekt zur Ansiedlung von Schildkröten und Korallen im Umfeld der Anlage. Das verwendete Frischwasser wird direkt vom eigenen Brunnen bezogen. Abwasser wird recycled und zur Wässerung des Gartens verwendet.
Aktivitäten:
– Wer fit ist, sollte unbedingt eine Trekking-Tour auf den Rinjani machen. Mit 3.726 Metern ist er der zweithöchste Vulkan Indonesiens. Eine schöne Beschreibung dieser Tour findet ihr hier.
– Was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, ist sich einen Sonnenuntergang am Sunset Point anzuschauen, der Anblick ist unbeschreiblich schön! Einfach die Einheimischen fragen, wo es lang geht.
– Die Strände Pantai Kuta, Pantai Mawun und Pantai Tanjung Aan sind atemberaubend schön. Pantai Pink bietet etwas ganz besonderes – leicht rosafarbenen Sand. Eine schöne Übersicht zu den Stränden findet ihr hier.
– Wer keine Angst vor Affen hat, kann sich den Pusuk Monkey Forest anschauen. Sonnenbrillen und alles andere, das von den frechen Kerlen gekidnappt werden könnte, unbedingt gut einpacken.
– Um die Kultur näher kenennzulernen, sollte man ein traditionelles Sasak-Dorf besuchen.

Indiana Jones lässt grüßen:
Sendang Gile und Tiu Kelep
Wasserfall-Tour, Lombok

Lombok_Wasserfall_1

Schon der Start unserer Tour im Rinjani-Nationalpark begann abenteuerlich. Mit Guides, die uns bitterböse anschauten, weil wir den Weg zu den Wasserfällen lieber allein gehen wollten und Eintrittspreisen, die sich auf mysteriöse Weise stark von denen am Eingang angegebenen unterschieden. Nach längeren Diskussionen machten wir unseren Weg dann letztendlich allein und was uns erwartete, war ein fantastisches Erlebnis. Es ging über Stock und Stein, durchs Wasser und über zerfallene Brücken ohne Geländer, die die perfekte Kulisse für einen Indiana Jones Film bieten würden. Und dann geriet man plötzlich in ehrfürchtiges Staunen, als direkt  vor einem die Wassermassen des Sendang-Gile-Wasserfalls tosend in die Tiefe stürzen.

Wer es sich physisch zutraut, kann sich weiter durch den Dschungel kämpfen (hier ist die Hilfe eines erfahrenen Guides für den einen oder anderen sicher sehr sinnvoll). Der mühevolle Weg lohnt sich auf jeden Fall, denn auch der Tiu-Kelep-Wasserfall ist spektakulär. In seinem Pool kann man schwimmen – ein weiterer Lebenstraum, den ich mir erfüllen konnte. Eine Legende besagt, dass das Wasser des Tiu Kelep ein Jungbrunnen sei und man sich nach jedem Bad ein Jahr jünger fühle. Kein Wunder, dass der Andrang der Touristen immer größer wird. Für eine angenehme Atmosphäre sollte man also vielleicht nicht am Wochenende oder in der Hauptsaison hierher kommen.

Gili Air – ein Inselträumchen

Gili Air, Indonesien

Wer einen Ort sucht, an dem die Strände strahlend weiß sind und das klare Wasser mit allen Nuancen von Türkis spielt,  wo es nichts zu tun gibt, außer sich zu entscheiden, ob man noch ein wenig im Schatten der Palmen döst oder lieber beim Schnorcheln bunten Fischen begegnet – der ist auf Gili Air richtig.

Nur ein paar Stündchen östlich von Bali entfernt, liegt ein kleines Paradies: die Gili Inseln. Während Gili Trawangan zahlreiche Backpacker zum Partymachen anlockt (und sich trotzdem sein Trauminsel-Flair behalten hat), gestaltet sich das Urlauberleben auf den beiden Schwesterinseln wesentlich ruhiger. Wir hatten uns nach unserem Besuch auf Lombok für eine dreitägige Auszeit auf Gili Air entschieden und als wir sahen, dass der Reiseführer nicht zu viel versprochen hatte,  wären wir gerne viel länger verweilt. Es gibt keine gepflasterten Straßen und keine motorisierten Verkehrsmittel, nur ein paar bunte Pferdekutschen, die die Touristen samt Gepäck zu den verschiedenen Unterkünften bringen. Weite Wege muss man hier allerdings nicht zurück legen, denn die Insel lässt sich in circa 90 Minuten zu Fuß umrunden.

»This must be underwater love. The way I feel it slipping all over me. This must be underwater love. The way I feel it.«
Smoke City

Bekommt man von der vielen Faulenzerei Hunger, kann man sich an den kleinen Restaurant-Holzhütten am Strand zum Beispiel leckere Currys für wenig Geld kaufen. Wundern darf man sich nicht, wenn einem zum Nachtisch Magic Mushrooms angeboten werden. So gut wie jeder Laden verkauft die halluzinogenen Pilze und wirbt auf buntbemalten Kreidetafeln damit. Aber keine Sorge, ein einfaches »Nein, danke« wurde in jedem Fall akzeptiert. Uns haben die Glücksgefühle gereicht, die einen allein durch das Dasein in diesem kleinen  Paradies überkommen. Zum Beispiel dann, wenn man in das kristallklare Wasser eintaucht und sieht, wie Schwärme von Fischen in allerlei Farbschattierungen lautlos neben einem hergleiten. Wenn die Sonne am Ende eines tiefenentspannten Tages wie ein feuerfarbener Ball im Meer versinkt. Oder mit Blick aufa den majestätischen Rinjani am Horizont –  Lomboks Vulkan, der mit seinen 3.726 Metern der zweitgrößte Berg Indonesiens ist.

 

Leider sind die Riffe auch auf Gili Air durch jahrzehntelange Dynamitfischerei und unachtsame Touristen geschädigt worden. Mittlerweile wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Korallen zu schützen. Für einen Teil der Kosten kommen die Hotels und Tauchkursanbieter vor Ort auf. Ein tolles Projekt bei dem man auch vor Ort selbst tätig werden kann, ist zum Beispiel dieses: http://www.projectaware.org/blog/idc-gili-islands-indonesia/aug-08-14/protecting-reefs-gili-islands

 

Reise-Geheimtipps Gili Air:
Unterkunft: Die Gili Omah Accomodation kann ich empfehlen, die Bungalows liegen inmitten eines Blumengartens und haben wunderschöne Outdoor-Badezimmer aus Naturstein. Da gibt es Tropen-Feeling beim Duschen unterm Sternenhimmel inklusive. 🙂 Das Personal ist nett und wenn man sich rechtzeitig ein Plätzchen ergattert, bekommt man sein Frühstück sogar am Pool serviert. http://www.omahgili.com/

Ins Gepäck: Wenn man wie ich einen leichten Schlaf hat, sollte man Ohropax mitnehmen, denn es gibt Hähne, die frühmorgens krähen und ist man zu Ramadan vor Ort, kann einem auch der Ruf des Muezzins den Schlaf rauben.

Aktivitäten: Man sollte sich unbedingt ein Schnorchelequipment ausleihen, am besten sogar selbst mitbringen, damit es perfekt passt. Denn die flache Koralleninsel hat ein abwechslungsreiches Unterwasserleben zu bieten. Empfehlenswert ist auch ein Tauchkurs, denn Indonesiens Tauchplätze gehören zu den besten weltweit und dazu tragen auch die Korallenriffe um die Gilis bei.

Anreise: Es gibt Bootsverbindungen von Bali und Lombok zu den Gilis. Mein Tipp: Wer nicht seetauglich ist, sollte sich entsprechende Medikamente einpacken, denn die Fahrt kann ungemütlich werden und dauert mehrere Stunden, da zumindest unser Fastboat zuerst die Leute absetzte, die nach Gili Meno und Gili Trawangan wollten. http://www.gili-fastboat.com/

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