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… Du spürst die Lebensenergie
die durch Dich durchfließt
das Leben wie noch nie in Harmonie und genießt
es gibt nichts zu verbessern
nichts was noch besser wär
außer Dir im Jetzt und Hier
und dem Tag am Meer … 
Die Fantastischen Vier

Zugegeben, allein der Name Sankt Peter-Ording klang für mich immer wie ein langes Gähnen. Nach einem Rentnerparadies, das man sich in ein paar Jahrzehnten vielleicht mal anschauen könnte. Oder auch nicht.

Wie kam es dann dazu, dass ich mich am Pfingstwochenende in die überfüllten Züge begab, um an diesen Ort zu fahren?
Fast ein Jahr zuvor hatte mich meine Freundin Steffi angerufen, um mir mitzuteilen, dass dort ein ganz tolles Surf-Hotel aufgemacht habe, das so begehrt sei, dass man viele Monate im Voraus buchen müsse. Gesagt getan.

St. Peter-Ording – Das erste Mal

Circa sechs Stunden und einige Bedarfshaltestellen später sind wir da. Und wow, das Beach Motel kann sich sehen lassen: Wenn man die hellgraue Holz-Fassade mit weißen Veranden und Fensterläden erblickt, könnte man meinen,  man sei in Kalifornien gelandet, nicht an der Nordsee. Vor dem Eingang stehen ein Surfer-Bulli und ein Mini-Cooper Cabrio mit dem Beach-Motel-Logo. Auch die Sonne brennt vom Himmel, als seien wir in südlicheren Gefilden unterwegs.
Am Empfang werden wir nett von einem jungen Mädel begrüßt, es hätte mich auch gewundert, hier auf jemanden zu treffen, der die 30 überschritten hat.  Sie fragt uns, ob und wann wir den Mini Cooper des Hauses gratis testen möchten, um die Umgebung zu erkunden und macht uns auf die Nutzung des Wellnessbereichs im Hause aufmerksam. Von so vielen Angeboten sind wir fast überfordert.

Als wir das Zimmer betreten, liegt dort ein weißes Tablet vor dem Spiegel. An den Wänden hängen Bilder im Surfer-Style.  Alles ist so durchdesignt und schick, dass selbst wir, zwei junge Frauen aus der Großstadt, noch ins Staunen geraten.  In manchen Zimmern soll es sogar handsignierte Originalboards von Robby Naish und Kelly Slater geben. Doch Interieur hin oder her – der Strand ruft! Ich bin gespannt auf den zwölf Kilometer langen Strand von St. Peter-Ording und seine berühmten Pfahlbauten, die ich noch aus der 90-er-Jahre Serie »Gegen den Wind« kenne. Hinter dem Deich angekommen, sehe ich sie,  weit entfernt am Horizont. Wir schlendern entspannt am Wasser entlang und inhalieren die Meeresbrise. Als wir die Strandbar 54° Nord erreichen, beschließen wir, dort auf der Dachterrasse unser Abendessen zu genießen. Bei Nordseekrabben und einem Gläschen Wein lassen wir uns vom Sonnenuntergang verzaubern, durch dessen Panorama ab und zu die Silhouette eines Kitesurfers gleitet. Im Hintergrund läuft eine Akustik-Version von »What a Wonderful World« – spätestens jetzt setzt absolute Urlaubsstimmung ein. Nachdem wir in der Dunkelheit müde und glücklich das Beach Motel erreicht haben, gönnen wir uns noch ein paar Saunagänge im Wellnessbereich und testen die Teebar.

Liebe auf den zweiten Blick

Am nächsten Morgen stärken wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet, das vorwiegend regionale Produkte bietet. Dabei bemerke ich, dass das Publikum doch wesentlich durchmischter ist, als ich gedacht hätte. Neben Pärchen sehe ich auch viele Familien mit Kindern. So gut gestärkt gehen wir zum Fahrradverleih Cruiser King, der zum Beach Motel gehört. Wir sollen nur bitte nicht mit den Rädern Richtung Leuchtturm fahren, sagt uns Inhaber Tobi, während er uns zwei schöne Beach-Cruiser startklar macht. Denn da sei so viel Schafsmist. Was schick ist, soll auch schick bleiben, lautet hier das Motto.

Wir radeln stundenlang umher und genießen den Ausblick auf grüne Wiesen, Schafe, den Strand, das Meer und retgedeckte Häuser. Unterwegs kommen wir am Landcafé éclair vorbei, in das wir uns sofort verlieben: Wunderschöne kleine Tische und Stühle mit bunten Kissen stehen auf einer Wiese unter Apfelbäumen. Überall sind kreativ gestaltete Blumenarrangements. Bei Milchkaffee und hausgemachtem Kuchen verweilen wir an diesem idyllischen Ort.

Abends schlendern wir am Strand entlang zur X-H2O Reloaded-Party, die an der Surfschule von St. Peter-Ording stattfindet. Als wir ankommen, sitzen die Surfer lässig auf dem Holzgeländer und chillen zum Singer-Songwriter-Sound. Wir sind mitten dazwischen und  schauen mit einem Bier in der Hand zu, wie die Sonne im Meer versinkt. Es ist eine Szene, wie man sie für einen Werbespot nicht besser hätte drehen können.

Etwas wehmütig denken wir daran, dass dies unser letzter Abend ist. Und als wir am nächsten Tag, nach anderthalb Stunden Theorie-Unterricht in Sachen Windsurfen, endlich aufs Brett steigen dürfen, ist der Kurs schon fast vorbei. Viel zu schnell – genau wie die Zeit hier in St. Peter-Ording. Eines steht fest, wir kommen wieder!

 Reise-Geheimtipps St. Peter-Ording:

-Günstig ist das Beach Motel nicht, doch für den Preis bekommt man viel geboten. Auch Style. 😉 Auf der Website kann man sich über Preise und Aktionen auf dem Laufenden halten. Es gibt auch ganz besondere Suiten zu mieten, eine davon ist die Viva con Agua Juniorsuite. Hier gehen 20 Prozent der Übernachtungserlöse an die Trinkwasserinitiative Viva con Agua . 2014 waren das 8.500 Euro.
– Im Landcafé éclair einen hausgemachten Kuchen essen. Am besten bei warmen Wetter kommen, damit man im Garten sitzen kann. Aber auch drinnen wurde das Café mit ganz viel Liebe eingerichtet. 
-Den Blick aufs Meer kann man von diesen beiden Restaurants besonders gut genießen: Strandbar 54° Nord und Seekiste
– einen Wind- oder Kite-Surfkurs im Wassersportcenter X-H2O machen.
Unbedingt einpacken: Wer vorhat, öfters surfen zu gehen, sollte sich vielleicht einen eigenen Neoprenanzug kaufen, dann muss man nicht auf die kalten, feuchten Leih-Exemplare zurückgreifen. Am Strand kann es sehr windig sein, deswegen lohnt sich eine Bedeckung für die Ohren. Und das Wetter ist wechselhaft, deswegen gehören Windbreaker und Gummistiefel in die Reisetasche.