Als ich aufwache, duftet es nach Holz, dem gestrigen Kaminofenfeuer und frischem Kaffee. Sofort fühle ich sie – die Leichtigkeit des Seins – die im Alltag oft untergeht . Sie ist nicht verschwunden, sie hatte sich einfach nur versteckt. Zeit, sie wieder zu entdecken, in einer Berghütte des LiebesGrün. Hier treffen Ruhe und Natur auf Eco-Chic vom Feinsten.
Auf WDR 4 wird »It’s all over now, baby blue« von »Them« gespielt. Meine Zeit hier hat zum Glück gerade erst begonnen, denke ich freudig, während ich die Treppe hinabgehe, die zum gemütlichen Wohnraum der Hütte führt. Auf der Veranda wartet schon die Frühstücks-Holzkiste, die mit allerlei Leckereien bepackt ist. Von Brötchen, Eiern, Müsli, Marmeladen und Aufschnitt, bis hin zu Obst und Gemüse. Dazu gibts selbst zubereiteten Bio-Kaffee aus der hütteneigenen Küche. Dieser Frühstückskisten-Service gefällt mir ganz wunderbar, denn so kann man ganz entspannt frühstücken, und das, ohne den Schlafanzug-Look ablegen zu müssen.
»Das langsame Dorf« nennt sich diese Siedlung, die aus zehn mietbaren Hütten mit elegant-rustikalem Interieur besteht und über ein Restaurant verfügt. Langsam ist hier auch das W-LAN. Gar nicht schlimm, ein wenig »Digital-Detox« kann mir nicht schaden, manchmal muss dem eigenen Glück halt etwas nachgeholfen werden. Nicht umsonst gibt es mittlerweile stressgeplagte Manager, die für so eine Art des Urlaubs viel Geld zahlen.
Außerdem ist da noch der Wald, der mit seinen zahlreichen Wander- und Mountainbikestrecken lockt. Nach all dem Bergauf werden wir mit einer schönen Aussicht auf die Umgebung belohnt. Abseits des Weges entdecken wir noch eine schlammige »Wildschweinbadewanne«.
Wieder an der Hütte angekommen, setze ich mich (trotz neun Grad Außentemperatur) mit einem Tässchen Bio-Kräutertee auf die Veranda, lasse mir die die Sonne ins Gesicht scheinen und lausche dem Rauschen des Windes im Tannengrün.
Den niedlichen Pferden, Ponys und Eseln statte ich natürlich auch noch einen Besuch ab.
Als mir doch etwas kühl wird, muss ich mich nur noch entscheiden, ob ich mich in der modernen Infrarotkabine oder in der Badewanne mit Blick ins Grüne aufwärmen möchte. Ich wähle einfach beides.
Gegen 18:30 Uhr steigen wir ein paar Höhenmeter hinauf, um uns im Restaurant der Handweiser Hütte über ein köstliches Abendessen zu freuen. Am Eingang treffen wir auf Ralf Blümer, den sympathischen Inhaber der Bergdorfes, das er 2011 gemeinsam mit seiner Partnerin Jessica Gerritsen gegründet hat. Ralf Blümer ist gelernter Koch, deswegen liegt ihm das kulinarische Wohl seiner Gäste ganz besonders am Herzen. Und da das LiebesGrün Mitglied beim Slow Food e.V. ist, gibt es hier vor allem regionale und saisonale Speisen. Jeweils eines der angebotenen Menüs ist vegetarisch.
»Was darf es für sie sein?« fragt die Kellnerin. »Wir nehmen wie immer das LiebesGrün-Menü«, sagt das ältere Ehepaar mit den zwei flauschigen Hunden, das am Nebentisch sitzt. Sie scheinen regelmäßig hier zu sein. Kein Wunder, denn »das langsame Dorf« im Sauerland lädt nicht nur zum Abschalten ein, sondern auch zum Wiederkommen.
Meine Tipps für eine kleine Auszeit im LiebesGrün:
-Wer es ganz besonders ruhig haben möchte, kommt außerhalb der Schulferien, außerhalb der Skisaison und unter der Woche.
-In vier der zehn Hütten sind Hunde erlaubt. Sie dürfen Frauchen und Herrchen am Abend auch ins Restaurant Handweiser Hütte begleiten. Die restlichen Hütten sind ECARF-zertifiziert, also für Allergiker geeignet. Vor der Buchung sollte man deshalb nachfragen, welche der Hütten noch zu haben ist.
-An der Rezeption könnt ihr Mountainbikes und E-Mountainbikes ausleihen.
-Zwei Wandertouren in der Umgebung findet ihr auf der LiebesGrün-Wanderkarte. Im Wald ist die Beschilderung allerdings teilweise etwas undurchsichtig, wie ich fand, deswegen sollte man auf jeden Fall mit GPS-Gerät oder einer entsprechenden Wander-App unterwegs sein.
-Spannend für kleine und große Besucher ist die Waldtour mit einem Jäger oder Förster, die gebucht werden kann.
-Weitere Ideen für Tagestouren bekommt ihr auch auf der Website von Sauerland Tourismus, 1.400 Wander- und Radtouren und 5.000 Sehenswürdigkeiten und Freizeittipps für das Sauerland und das benachbarte Siegerland-Wittgenstein gibt es mit der Sauerland-App.
-Mit der Schmallenberger Sauerland-Card, die für Gäste des LiebesGrün inklusive ist, stehen euch viele kostenlose Leistungen und Ermäßigungen zur Verfügung, wie zum Beispiel das kostenlose Busfahren mit dem ÖPNV und dem Sightseeing-Bus.
Copyright Bild Hängematte auf der Veranda: LiebesGrün.
22. Mai 2017 at 10:48
Die Hundefreundlichekeit hört sich super an! Normalerweise fahre ich mit meinem Vierbeiner nach Dänemark und miete mir dort ein Ferienhäuschen über http://www.ferienhauser.info/, wo ich schon weiß, dass Hunde kein Problem sind. Das Liebesgrün im Sauerland liest sich aber sehr sympathisch. Das werde ich mal ausprobieren. 🙂
LG, Dana
22. Mai 2017 at 11:01
Liebe Dana,
danke für deinen Kommentar und viel Spaß dabei! 🙂 Ich finde, dass die gemütlichen Häuschen perfekt für ungemütliche Tage sind.
LG
Rebecca