Eben noch hinter urigen Farnen verborgen, lag es plötzlich vor mir: Ein weißes Himmelbett mitten im Wald. In die traumhaft schöne Glamping-Unterkunft des Te Urewera-Bush-Camps habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Doch das war nur eines von vielen Highlights vor Ort. Auch wer im Urlaub etwas mit Sinn tun möchte, ist hier richtig, denn im Rahmen eines Regenwald-Aufforstungsprojektes kann man eigenhändig Bäume pflanzen. Von einer Nacht im Wald, mystischen Maori-Zeremonien und meiner Begegnung mit Wildpferden.

Der Te Urewera Nationalpark liegt mitten im Nirgendwo. Genauer gesagt zwischen der Bay of Plenty und Hawke’s Bay im östlichen Teil der Nordinsel. Er wurde 1954 zum Schutz der größten noch erhaltenen unberührten Wälder gegründet, heute umfasst der Nationalpark auf über 2.127 Quadratkilometern Wälder, Seen und Flüsse. Für Touristen bietet er zahlreiche Wanderwege, wie zum Beispiel den Lake Waikaremoana Trek – einen 46 km langen, mittelschweren Great Walk, für den man mehrere Tage einkalkulieren sollte. Die Region gilt übrigens als Heimat der Ngai Tuhoe – was so viel wie »Kinder des Nebels« bedeutet. Laut einer Maori-Sage leben dort auch Feen, die angeblich die Frauen der Maori-Krieger auf wundersame Weise verschwinden lassen.

Zauberhaft: Glamping im Bush-Camp des Te Urewera Regenwaldes

Kurve um Kurve und viele unwegsame Schotterpisten später erreichten wir unser Ziel: Te Urewera Treks im Te Urewera-Nationalpark. Da wir noch etwas Zeit hatten und uns die Landschaft mit ihren Farnhainen, Grasfeldern und Wäldern so gut gefiel, streiften wir auf eigene Faust ein wenig durch die Gegend. Und dann sah ich sie: Eine Herde Wildpferde, die nahe des Flusses graste. Sie waren sehr scheu, doch ganz ganz langsam konnten wir ihnen zumindest ein paar Meter näher kommen. Es war ein magischer Moment.

Neugierig und scheu zugleich: Eine Herde Wildpferde am Fluss.

Am Treffpunkt wurden wir von unserem Guide Taniwaka begrüßt – einer einheimischen Maori, die uns von der spirituellen Bedeutung, die das Gebiet und die Bäume für sie haben, erzählte. Bevor wir das Gelände betreten durften, bat sie den Gott des Waldes „Tāne Mahuta“ mit einer heiligen Maori-Zeremonie um Erlaubnis – eine sehr schöne Tradition, wie ich finde. Dann führte Taniwaka uns zum Bush-Camp, wo unsere Glamping-Unterkünfte auf uns warteten. Einmal mitten im Wald in einem weißen Himmelbett zu schlafen – damit ging ein Traum für mich in Erfüllung.

Abends saßen wir gemütlich beim wärmenden Feuer zusammen und ließen uns alte Maori-Geschichten von Taniwaka erzählen. Es war herrlich, nachts den Geräuschen der Umgebung zu lauschen und in den Sternenhimmel zu schauen. Von Straßenlärm und Lichtverschmutzung keine Spur. Stattdessen gab es Digital Detox und Natur pur.

Into the Wild: Taniwaka bei der Zubereitung des Abendessens im Bush-Camp.

 Ein unvergessliches Erlebnis: Bäume pflanzen im Te Urewera-Regenwald

Am nächsten Morgen stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: Ich durfte eigenhändig an einem Regenwald-Aufforstungsprojekt teilnehmen und erfuhr, dass der Te Urewera-Regenwald in den 1950er Jahren fast komplett abgeholzt wurde. Dank der Initiative von TravelEssence, Te Urewera Treks und den ansässigen Maoris des Te Urewera National Forest konnten seit 2008 bereits 10.000 einheimische Bäume gepflanzt werden.

Aus klein wird groß: Gemeinsam mit Hinewai pflanzte ich zwei Matai (Prumnopitys taxifolia) und einen Toromiro (Sophora toromiro).

Gastgeberin Hinewai von Te Urewera Treks erzählte uns Wissenswertes zu den heimischen Bäumen und warum diese so wichtig für Flora & Fauna sind. Dabei lernte ich auch, dass der Totara – eine von den Maori besonders verehrte Art – über 2.000 Jahre alt werden kann. Dann zeigte Hinewai uns, wie man die Bäume nach Maori-Zeremonie pflanzt: Zuerst sollte man sich dem Baum vorstellen, denn die Maori glauben, dass die eigene Energie in den Baum übergeht und sich dieser für immer an einen erinnern wird. Jeder von uns durfte drei Bäume pflanzen, einen für die Vergangenheit, einen für die Gegenwart und den letzten für die Zukunft. Übrigens: Wer an dieser Zeremonie teilnimmt, erhält den Status eines „Kaitiaki Tautoko“ – was so viel wie „Beschützer des Waldes“ bedeutet.

Im Anschluss machten wir eine Wanderung durch die umliegenden Wälder und ich konnte mir anschauen, wie meine kleinen Setzlinge aussehen werden, wenn sie einmal groß sind.

Im Feenland: Kein Wunder, dass sich um dieses Fleckchen Erde so viele Mythen ranken …

Fazit: Meine drei Highlights im Te Urewera Regenwald:

-Ich liebe Bäume. Gleich drei Setzlingen ein neues Leben zu schenken war eine tolle Erfahrung.
-Der überwältigende Sternenhimmel, Lichtverschmutzung gibts hier nicht.
-Der nächtliche Natursound mit dem Plätschern des Baches.

Extra-Tipp: Im Herbst sollte man sich einen Schlafsack mitbringen, denn es kann nachts trotz der kuschlig weichen Decken etwas kalt werden.

 

Neuseeland: Buchung & Anreise

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Reiseführer

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Fotos & Equipment

Die Bilder wurden mit einer Canon EOS 6D Mark II aufgenommen. Für die Weitwinkel-Aufnahmen hat Lukas ein Canon 11-24 mm/F 4,0 EF L USM Objektiv *genutzt, für die anderen Bilder nahm er das Canon Objektiv EF 24-105mm 1:4L IS II USM (77 mm Filtergewinde) schwarz.*

Fotos: Lukas Holzmeier (Polaroids: Rebecca).

 

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