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Viele Trends kommen aus den USA, so auch der der Tiny Houses. Die Minihäuser werden hierzulande immer beliebter, sie stehen für Umweltbewusstsein und eine Reduktion auf das Wesentliche. Im Wildwald Vosswinkel im Sauerland kann man in einem ausgebauten Bauwagen übernachten, der sogar einen Holzofen hat. Mein Wochenendausflugstipp für Familien, Pärchen und alle, die einfach mal Ruhe suchen. Hier, mitten im Wald, werden sie sie finden.

Kolkrabenhorst, so hieß der niedliche grüne Bauwagen, den ich mir zum Übernachten ausgesucht hatte. Wolfgang, ein Mitarbeiter des Wildwaldes, führte uns über zahlreiche Pfade zu ihm und ich fragte mich, wie ich den Weg wohl alleine dorthin finden sollte, denn ausgeschildert war die Unterkunft nicht. Das hatte aber auch Vorteile, wie ich später feststellte, während unseres Aufenthaltes verirrte sich nicht ein einziger Besucher des Wildwaldes zu uns. Zu versteckt lag der Bauwagen im Grün des Laubwaldes. Als ich die Eingangstür öffnete, strömte mir ein herrlicher Holzduft entgegen und ich fand allerlei Kinderbücher, die, passend zum Namen der Unterkunft, von Raben handelten. Der Bauwagen bot Platz für bis zu sechs Personen und war sehr liebevoll eingerichtet. Mit Laternen an der Decke und zahlreichen Kerzen für den Abend, denn Strom gab es hier nicht. Schnell verstauten wir unsere Sachen, um noch die Umgebung zu erkunden, bevor es dunkel wurde.

Das Gelände der Naturerlebniseinrichtung Wildwald Vosswinkel erstreckt sich über 680 Hektar. Wolfgang hatte uns gesagt, dass Samstags eine Treckerfahrt zum Urwald des Geländes angeboten würde, diesen Spaß wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf Heuballen im Trecker sitzend, ging es dann los. Die Kinder an Bord kreischten vor Begeisterung und auch die Eltern ließen sich davon anstecken. Immer wieder mussten wir vor herabhängenden Ästen in Deckung gehen. Nach 30 Minuten hielt der Trecker an, denn im Urwald gab es einige umgekippte Bäume, auf denen die kleinen Gäste nun balancieren durften. Ich habe einfach mal mitgemacht.

Nach der Tour besichtigten wir noch ein paar Stationen der Naturerlebniseinrichtung  und die Tiere natürlich. Im Wildwald werden viele Aktivitäten angeboten, wie zum Beispiel Vollmondwanderungen, Survivalwissen für Kinder und Erwachsene oder Hirschbrunftführungen.

Wir hatten uns für das Abendessen eine Grillstation auf dem Gelände gemietet, Kochen war im Bauwagen ja nicht möglich. Nach der »Abendfütterung« war es an der Zeit, zurück zu unserem schönen Tiny House im Grünen zu gehen.


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Ich zündete alle Kerzen an, die ich vorfand und kuschelte mich ins Bett. Es war eine unglaublich gemütliche Atmosphäre und als ich nachts wach wurde und mich auf den Weg zur »Waldtoilette« machte, bemerkte ich erst, wie still es um mich herum war.

Am nächsten Morgen zogen wir mit dem Bollerwagen los, den Wolfgang uns übergeben hatte, damit sollten wir uns unser Frühstück am Empfang abholen. Eine lustige Idee. Wir bekamen eine grüne große Holzkiste überreicht, in dieser fanden wir allerlei Frühstücksleckereien vor, die wir dann genüsslich auf der Terrasse des Bauwagens verspeisten. Dazu gab es Kaffee und Tee. Der Ausblick in den Wald hinein war einfach herrlich.  Und einzigartig, denn wann hat man schon mal die Gelegenheit, mitten im Wald zu frühstücken?!

Am Mittag hieß es Abschied nehmen, von dieser anderen Welt. Schön, dass sie (zumindest  geografisch) so nah zu der des Alltags liegt.

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