„Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen“ sagte Goethe einst. Und irgendwie hat er Recht. Ein Land, das sich perfekt für einen Wanderurlaub eignet, ist Norwegen. Denn es bietet unbegrenzte Weiten, ursprüngliche Natur, Fjorde, die sich durch die Landschaft schlängeln und von in den Himmel ragenden Gebirgen und tosenden Wasserfällen umgeben sind. Gastblogger Johannes Schirge war im Land der Trolle unterwegs und teilt seine Erfahrungen rund ums Wandern bei Innvik.
Kategorie: Europa (Seite 15 von 15)
Tränengas, Katzen und eine Luxus-Yacht à la Roman Abramowitsch – die Millionenmetropole Istanbul lässt sich für ihre Touristen einiges einfallen. Gastblogger Michael Bieckmann hat die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei etwas genauer unter die Lupe genommen.
»Und so schwebten wir beide durchs Fenster, ohne es zu öffnen. Auf dem Fenstersims blieben wir stehen und sahen uns um.«*
Manch einer wird sich an das Märchen von Astrid Lindgren erinnern. An den kleinen Jungen mit dem kaputten Bein, der schon lange im Bett liegt und vielleicht nie wieder laufen kann. Eines Abends bekommt er Besuch vom geheimnisvollen Herrn Lilienstengel, der mit ihm auf wundersame Weise ins Land der Dämmerung fliegt, wo der Flieder immer blüht, die Sonne immer scheint und alles möglich ist.
»Der Mensch braucht Stunden,
wo er sich sammelt
und in sich hinein lebt.«
Albert Schweitzer
Manchmal werden die Straßen des Ostens ihrem schlechten Ruf gerecht. Langsam fahren wir den dürftig gepflasterten Weg hinauf. Und dann sehe ich sie – Sonnenblumenfelder – so weit das Auge reicht. Sie lassen die Welt in kräftigem Gelb erstrahlen und mich die sechsstündige Autofahrt sofort vergessen. Ich halte am Straßenrand, denn mich überkommt das Bedürfnis auszusteigen und einzutauchen in diesen einzigartigen Sommermoment. Mit ausgebreiteten Armen gehe ich zum Feld und streife den Blumenriesen, die mich umgeben, durch die grünen Blätter. Wir haben unser Ziel erreicht: die Uckermark.
Einmal öko bitte! Unsere Unterkunft: Ein Permakultur-Hof
Wir hatten uns eine Unterkunft auf einem nachhaltigen Bauernhof gemietet. Als wir ankommen, werden wir freundlich von Johanna und Christoph, den Eigentümern des Permakultur Hofes Stein-Häger und ihren beiden Kindern begrüßt. Sie zeigen uns das große Gelände, das irgendwie einen leicht aussteigermäßigen Touch hat und mir daher umso besser gefällt. Hinter dem Haus wohnen 20 Hühner, deren frisch gelegte Eier man fürs Frühstück kaufen kann. Außerdem gibt es zwei Pferde, zwei bunte Sattelschweine und einen Kater. Im Garten dürfen wir Kräuter und andere Produkte der Saison ernten und sogar ein selbst gebauter Lehmofen steht dort für Pizza oder Brot. Und es gibt eine Stelle, an der man abends Lagerfeuer machen kann. Landidylle pur also.
Selbermachen ist sowieso ein ganz großes Motto des Hofes, denn auch die Ferienwohnung des Hauses hat das Pärchen komplett ökologisch ausgebaut. »Die Dämmung besteht aus regionalem Hanf und Flachs und das Holz stammt aus unserem eigenen Wald«, erklärt uns Christoph stolz. Es gibt Ökostrom und das warme Wasser wird mit einer Holzheizung erzeugt – na, wenn das nicht alle grünen Herzen höher schlagen lässt!? Vor allem die schöne, selbstgebaute Holzküche hat es mir angetan, so eine will ich auch, denke ich mir.
Unberührte Landschaften, verborgene architektonische Meisterwerke und kulinarische Highlights
Endlich mal wieder ein Buch lesen, auf einem spiegelglatten See ganz weit hinausschwimmen und am Steg die Beine und die Seele gleichzeitig baumeln lassen – viel mehr hatte ich von diesem Sommerurlaub nicht erwartet. Doch was ich geboten bekomme, geht weit darüber hinaus: Die Uckermark ist mit dem Nationalpark Unteres Odertal, dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und dem Naturpark Uckermärkische Seen ein Eldorado für alle Naturfans. Und da hier umwelt- und naturverträgliches Reisen im Vordergrund steht, gewann sie 2012/2013 auch den Bundeswettbewerb für Nachhaltige Tourismusregionen.
Die Tage fliegen nur so dahin. Ich lese ein Buch nach dem anderen und wir entdecken jeden Tag einen neuen See, an dessen einsamen Steg ich mein Handtuch ausbreiten kann. 590 Seen hat die Uckermark – da findet jeder seine Ruhe.  Man kann wunderbar wandern, radeln und Boot fahren durch diese teilweise unberührt wirkende Gegend. Und dann, wenn man es am wenigsten erwartet, trumpft die Uckermark mit beeindruckenden Bauwerken auf, wie zum Beispiel dem Schloss Boitzenburg – einem Traum in Weiß. Es ist eines der größten Renaissance-Schlösser Norddeutschlands und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Kulisse ist so malerisch, dass ich mich wundere, dass ihr bisher nicht mehr mediale Aufmerksamkeit zuteil wurde. Wäre es doch der ideale Drehort für eine »Sonntagabend-Schmonzette á la Rosamunde Pilcher oder eine Serie wie »Verbotene Liebe«. Stattdessen dient Schloss Boitzenburg als Jugendherberge und hat ein Café mit herrlichem Blick auf den sogenannte Küchenteich, in dem man auch schwimmen kann. Das tun wir dann auch in der Hitze, die das Thermometer auf über 30 Grad klettern lässt.
Wenn uns nach all der Faulenzerei der Hunger überkommt, erkunden wir die typisch regionale Küche der Uckermark und die ist wirklich mehr als fabelhaft!  
Kein Wunder, dass immer mehr Berliner die Uckermark (nicht nur wegen der geografischen Nähe) für sich als Urlaubsziel entdecken. Auch Angela Merkel habe an einem See in Hohenwalde ihr Ferienhäuschen, verraten uns Johanna und Christoph. Und doch sind wir froh, dass die Uckermark ansonsten touristisch noch relativ unbekannt ist, denn genau das macht ihren rustikalen Charme aus.
Reise-Geheimtipps Uckermark:
Unterkunft:
– Die Ferienwohnung des Permakultur Hofes Stein-Häger in Gerswalde.
Kulinarisches:
– Einen leckeren Kaffee im Café zum Löwen trinken. Es wird von der Ex-Berliner Regisseurin Lola Randl und ihrem Partner betrieben und liegt in der Dorfmitte von Gerswalde, gegenüber der großen Feldsteinkirche.
– Einkehren im Landgasthof zum Grünen Baum, es liegt in Temmen-Ringenwalde. Hier hat es mir besonders  die köstliche Forellencréme angetan, die zum frischen Brot gereicht wurde. Mmmh! Und die Kulisse ist, innen wie außen, auch sehr schön.
– Gleicher Name, andere Location: Der Gasthof Zum Grünen Baum liegt in unmittelbarer Nähe zum Schloss Boitzenburg. Bei der Einrichtung waren Künstler am Werk und die Speisekarte ist ein Gedicht. Sie bietet, je nach Saison, zum Beispiel gerahmte Pfifferlinge an hausgemachten Serviettenknödeln mit Trüffelöl und frischen Kräutern.
– Der Biohofladen auf Gut Temmen, hier gibt es Rindfleisch und Wurst in Bio-Qualität. Und man kann übernachten.
– Wie aus einem kitschigen Roman entsprungen scheint das Café Salon im Gutshaus in Friedenfelde, hier sollte man unbedingt bei Kaffee & Kuchen verweilen.
– Apfel-Fans müssen dem Haus Lichtenhain einen Besuch abstatten, das der Apfelgräfin Daisy von Arnim gehört.
Aktivitäten: Vor allem für Familien ist der Besuch der Straußenfarm in Berkenlatten zu empfehlen. Hier kann man u.a. auch direkt eine Straußenbratwurst probieren und das lohnt sich. Wenn man schon mal da ist, sollte man auch direkt den Barfußpfad mitnehmen, egal ob Jung oder Alt – es macht Spaß, sich mal auf neues und unerwartetes Terrain zu begeben.
Weitere Infos zu Unterkünften, Aktivitäten, Cafés und regionalen Produkten gibt es zum kostenlosen Download auf der Website der tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH
… Du spürst die Lebensenergie
die durch Dich durchfließt
das Leben wie noch nie in Harmonie und genießt
es gibt nichts zu verbessern
nichts was noch besser wär
außer Dir im Jetzt und Hier
und dem Tag am Meer …
Die Fantastischen Vier
Zugegeben, allein der Name Sankt Peter-Ording klang für mich immer wie ein langes Gähnen. Nach einem Rentnerparadies, das man sich in ein paar Jahrzehnten vielleicht mal anschauen könnte. Oder auch nicht.
Wie kam es dann dazu, dass ich mich am Pfingstwochenende in die überfüllten Züge begab, um an diesen Ort zu fahren?
Fast ein Jahr zuvor hatte mich meine Freundin Steffi angerufen, um mir mitzuteilen, dass dort ein ganz tolles Surf-Hotel aufgemacht habe, das so begehrt sei, dass man viele Monate im Voraus buchen müsse. Gesagt getan.
St. Peter-Ording – Das erste Mal
Circa sechs Stunden und einige Bedarfshaltestellen später sind wir da. Und wow, das Beach Motel kann sich sehen lassen: Wenn man die hellgraue Holz-Fassade mit weißen Veranden und Fensterläden erblickt, könnte man meinen,  man sei in Kalifornien gelandet, nicht an der Nordsee. Vor dem Eingang stehen ein Surfer-Bulli und ein Mini-Cooper Cabrio mit dem Beach-Motel-Logo. Auch die Sonne brennt vom Himmel, als seien wir in südlicheren Gefilden unterwegs.
Am Empfang werden wir nett von einem jungen Mädel begrüßt, es hätte mich auch gewundert, hier auf jemanden zu treffen, der die 30 überschritten hat.  Sie fragt uns, ob und wann wir den Mini Cooper des Hauses gratis testen möchten, um die Umgebung zu erkunden und macht uns auf die Nutzung des Wellnessbereichs im Hause aufmerksam. Von so vielen Angeboten sind wir fast überfordert.
Als wir das Zimmer betreten, liegt dort ein weißes Tablet vor dem Spiegel. An den Wänden hängen Bilder im Surfer-Style. Alles ist so durchdesignt und schick, dass selbst wir, zwei junge Frauen aus der Großstadt, noch ins Staunen geraten. In manchen Zimmern soll es sogar handsignierte Originalboards von Robby Naish und Kelly Slater geben. Doch Interieur hin oder her – der Strand ruft! Ich bin gespannt auf den zwölf Kilometer langen Strand von St. Peter-Ording und seine berühmten Pfahlbauten, die ich noch aus der 90-er-Jahre Serie »Gegen den Wind« kenne. Hinter dem Deich angekommen, sehe ich sie, weit entfernt am Horizont. Wir schlendern entspannt am Wasser entlang und inhalieren die Meeresbrise. Als wir die Strandbar 54° Nord erreichen, beschließen wir, dort auf der Dachterrasse unser Abendessen zu genießen. Bei Nordseekrabben und einem Gläschen Wein lassen wir uns vom Sonnenuntergang verzaubern, durch dessen Panorama ab und zu die Silhouette eines Kitesurfers gleitet. Im Hintergrund läuft eine Akustik-Version von »What a Wonderful World« – spätestens jetzt setzt absolute Urlaubsstimmung ein. Nachdem wir in der Dunkelheit müde und glücklich das Beach Motel erreicht haben, gönnen wir uns noch ein paar Saunagänge im Wellnessbereich und testen die Teebar.
Liebe auf den zweiten Blick
Am nächsten Morgen stärken wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet, das vorwiegend regionale Produkte bietet. Dabei bemerke ich, dass das Publikum doch wesentlich durchmischter ist, als ich gedacht hätte. Neben Pärchen sehe ich auch viele Familien mit Kindern. So gut gestärkt gehen wir zum Fahrradverleih Cruiser King, der zum Beach Motel gehört. Wir sollen nur bitte nicht mit den Rädern Richtung Leuchtturm fahren, sagt uns Inhaber Tobi, während er uns zwei schöne Beach-Cruiser startklar macht. Denn da sei so viel Schafsmist. Was schick ist, soll auch schick bleiben, lautet hier das Motto.
Wir radeln stundenlang umher und genießen den Ausblick auf grüne Wiesen, Schafe, den Strand, das Meer und retgedeckte Häuser. Unterwegs kommen wir am Landcafé éclair vorbei, in das wir uns sofort verlieben: Wunderschöne kleine Tische und Stühle mit bunten Kissen stehen auf einer Wiese unter Apfelbäumen. Überall sind kreativ gestaltete Blumenarrangements. Bei Milchkaffee und hausgemachtem Kuchen verweilen wir an diesem idyllischen Ort.
Abends schlendern wir am Strand entlang zur X-H2O Reloaded-Party, die an der Surfschule von St. Peter-Ording stattfindet. Als wir ankommen, sitzen die Surfer lässig auf dem Holzgeländer und chillen zum Singer-Songwriter-Sound. Wir sind mitten dazwischen und schauen mit einem Bier in der Hand zu, wie die Sonne im Meer versinkt. Es ist eine Szene, wie man sie für einen Werbespot nicht besser hätte drehen können.
Etwas wehmütig denken wir daran, dass dies unser letzter Abend ist. Und als wir am nächsten Tag, nach anderthalb Stunden Theorie-Unterricht in Sachen Windsurfen, endlich aufs Brett steigen dürfen, ist der Kurs schon fast vorbei. Viel zu schnell – genau wie die Zeit hier in St. Peter-Ording. Eines steht fest, wir kommen wieder!
Reise-Geheimtipps St. Peter-Ording:
-Günstig ist das Beach Motel nicht, doch für den Preis bekommt man viel geboten. Auch Style. 😉 Auf der Website kann man sich über Preise und Aktionen auf dem Laufenden halten. Es gibt auch ganz besondere Suiten zu mieten, eine davon ist die Viva con Agua Juniorsuite. Hier gehen 20 Prozent der Übernachtungserlöse an die Trinkwasserinitiative Viva con Agua . 2014 waren das 8.500 Euro.
– Im Landcafé éclair einen hausgemachten Kuchen essen. Am besten bei warmen Wetter kommen, damit man im Garten sitzen kann. Aber auch drinnen wurde das Café mit ganz viel Liebe eingerichtet.  
-Den Blick aufs Meer kann man von diesen beiden Restaurants besonders gut genießen: Strandbar 54° Nord und Seekiste
– einen Wind- oder Kite-Surfkurs im Wassersportcenter X-H2O machen.
– Unbedingt einpacken: Wer vorhat, öfters surfen zu gehen, sollte sich vielleicht einen eigenen Neoprenanzug kaufen, dann muss man nicht auf die kalten, feuchten Leih-Exemplare zurückgreifen. Am Strand kann es sehr windig sein, deswegen lohnt sich eine Bedeckung für die Ohren. Und das Wetter ist wechselhaft, deswegen gehören Windbreaker und Gummistiefel in die Reisetasche.
 
																			







 
 
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