Komfortabel radeln, wo früher Züge ratterten: Tipps für eine Tour auf der Balkantrasse

*Werbung. Du radelst gerne abseits des Autoverkehrs? Dann bist du auf der Balkantrasse genau richtig. Ich war für mobil.nrw unterwegs und habe eine richtig tolle Radtour gemacht. Sie beginnt in der sehenswerten Altstadt von Remscheid-Lennep und führt auf alten Schienenwegen nach Leverkusen Opladen. Grün ist eine Farbe, die Dir dabei stets begegnet, denn am Wegesrand warten Weitsichten auf Hügel, Felder und Wälder und die typisch bergischen Schieferhäuschen mit ihren grünen Fensterläden. Also, rauf auf’s Rad – und los geht’s!

Bevor wir unsere Tour auf der Balkantrasse am Bahnhof Remscheid-Lennep beginnen, lohnt sich ein Abstecher in die Altstadt. Gepflasterte Gassen, verwinkelte Fachwerkhäuser mit schwarzem Schiefer und leuchtend grün lackierten Fensterläden, allerlei Blumenkübel und Türklopfer mit fantasievollen Tiermotiven – inmitten dieser malerischen Idylle fällt es schwer, nicht in Verzückung zu geraten. Die meisten Häuser sind denkmalgeschützt, darunter viele Bauwerke des Bergischen Barocks, die nach dem Stadtbrand von 1746 entstanden.

Balkantrasse: Zauberhafte Zeitreise auf zwei Rädern

In der Schwelmer Str. 41 befindet sich ein weiteres Highlight: Das Geburtshaus des berühmten deutschen Physikers Wilhelm Conrad Röntgen. Er wurde weltweit als Entdecker der X-Strahlen bekannt und erhielt 1901 den Nobelpreis für Physik. Heute beherbergt sein Geburtshaus ein Museum, das dem Leben des berühmten Einwohners von Remscheid-Lennep gewidmet ist.

Wer nach so viel spannendem Input ein kleines Hüngerchen verspürt, sollte sich einen Besuch bei der Trattoria & Pizzeria Daunia mit Blick auf den Alten Markt nicht entgehen lassen: Hier wird frau mit einem schmetternden „Ciao Bella“ begrüßt, im Hintergrund erklingen Hits von Eros Ramazotti und die Pizza schmeckt ausgezeichnet – das ist Italienflair pur.

Gut gestärkt kann es nun richtig losgehen mit der Radtour. Am Bahnhof Remscheid-Lennep ist die Balkantrasse bereits ausgeschildert. Warum diese so heißt, wie sie heißt? Wo heute munter auf dem asphaltierten Panorama-Radweg geradelt wird, verlief früher eine Bahnlinie, die im Volksmund „Balkanexpress“ genannt wurde.

Panorama-Radtour von Remscheid-Lennep nach Opladen

Ich habe mich für die kürzere Variante der rund 51 Kilometer langen Balkantrasse entschieden, damit ausreichend Zeit zum Staunen und Verweilen bleibt. Schließlich erwarten uns unterwegs noch zahlreiche weitere Highlights: Stationen mit Infotafeln, die an die Bahn-Vergangenheit erinnern und Rastplätze mit tollen Ausblicken auf Wälder, Wiesen, Hügel und Felder zum Beispiel.

In Wermelskirchen führt die Strecke auf verkehrsarmen Straßen durch den Ortskern. Dort gibt es, passend zum Thema, sogar das Balkan-Restaurant. Aber auch andere alte Bahnhofsgebäude, wie der Burscheider Bahnhof, laden zu Pausen am Wegesrand ein.

Balkantrasse: Wo urbaner Charme auf Landidyll trifft

Ebenfalls sehenswert ist der Pattscheider Bahnhof, den wir nach etwa 23 Kilometern erreichen. Dort hat der Graffiti-Künstler Andreas Nigge die historische Mauer samt Wartehalle mit kunstvollen Malereien verschönert, auch zahlreiche Elemente der Eisenbahngeschichte nahm er in seine Arbeit mit auf. Dazu zählt die Frontansicht des originalen „Balkanexpresses“, der einst auf der Strecke unterwegs war. Der alte Gleisplan ist ebenfalls abgebildet. Eine tolle Idee, um an die Geschichte der Region zu erinnern und das Kulturgut vor unprofessionellen Graffiti-Schmierereien zu schützen.

Kleiner Tipp: Oberhalb des Bahnhofs befindet sich das hübsche Pattscheider Bauernladen, in dem man lokale Lebensmittel kaufen kann. Das ist es einfach, was die Balkantrasse so besonders macht: Urbanes Flair und Landidyll wechseln sich stetig ab.

Weiter geht’s des Weges. Kurz vorm Ziel bietet sich ein Stopp beim NaturGut Ophoven an. Hier gibt es liebevoll angelegten Blumen- und Gemüsebeete, Erklärungstafeln und viele Möglichkeiten zum Anfassen, Fühlen und Entdecken. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, Kinder und Erwachsene für Natur und Umwelt zu begeistern. Um viele wertvolle Eindrücke reicher, erradeln wir dann unser Endziel des Tages, den Bahnhof Leverkusen-Opladen, der mit einem großen, dreistöckigen Fahrrad-Parkhaus aufwartet.

Gut zu wissen! Tipps für Deine Tour auf der Balkantrasse

Einen Teil der Tour bequem mit dem Bus zurücklegen? Der Bergische Fahrradbus macht’s möglich: Er hält samstags und an Sonn- und Feiertagen entlang der Balkantrasse in Opladen, Burscheid und Wermelskirchen (März bis Oktober).
www.bergischer-fahrradbus.de

Balkantrasse Tourfacts:

Region: Bergisches Land

Streckenlänge: ca. 29 km

Höhenmeter: 110 m

Dauer: Circa 2,5 Stunden (ohne Bummeln, Pausen und Einkehr)

Schwierigkeitsgrad: mittel

Wegmarkierung: Bordeauxrot (Farbe der Schienenbusse der Deutschen Bahn VT95)

Einkehrmöglichkeiten: Trattoria Pizzeria Daunia in Remscheid-Lennep, süße Köstlichkeiten findet man im Café La Michel Confiserie im Zentrum von Leverkusen Opladen.

Einsteigen und NRW entdecken!

Starthaltestelle: Bahnhof Remscheid-Lennep
Linie: S 7 Richtung Solingen HBF, S 7 Richtung Wuppertal HBF

Taktung: alle 20 Minuten
Zielhaltestelle: Bahnhof Leverkusen Opladen
Linie: RB 48, RE 1, RE 7
Taktung: je nach Linie halbstündlich oder stündlich

Fahrplanauskunft und weitere Infos:

www.mobil.nrw und www.vrs.de