Neuseeland nachhaltiger, so gelingt’s: Grüner Reisen mit Eco-Unterkünften & Co. …

Seid ihr bereit für das Abenteuer eures Lebens? Packt die Wanderschuhe ein, denn in Neuseeland erwarten euch atemberaubende Landschaften mit Wäldern, Bergen, rauchenden Vulkanen, Fjorden, Seen und Stränden. Ihr könnt euch auf die Spuren der Helden aus „Der Herr der Ringe“ begeben und die spannende Geisterwelt der Maori kennenlernen. Und wer weiß, vielleicht habt ihr sogar das Glück, Walen und Delfinen in freier Wildbahn zu begegnen. Ja, ich muss zugeben, ich bin diesem Land, das mal lieblich, mal mystisch und plötzlich ganz wild und rau sein kann, vom ersten Moment an verfallen.

Und damit bin ich nicht allein: 2018 kamen 3,8 Millionen internationale Urlauber nach Neuseeland. Das ist ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass das Land nur 4,8 Millionen Einwohner hat. Vor allem von Anfang Dezember bis Ende Februar wird es voll, denn dann ist Sommer in Neuseeland.  Overtourism ist zum Problem geworden. Wenn ihr der Bevölkerung, dem Land und euch etwas Gutes tun wollt, empfehle ich die Nebensaison. Wir waren im April unterwegs und das hatte durchaus seine Vorteile: Auf den Highways sahen wir weite, wunderschöne Landschaften statt Schlangen von Camper-Vans und Reisebussen vor uns. Bei unserer Trekking-Tour durchs mystische Cardrona Valley saßen wir allein in der hobbitartigen Wanderhütte, um uns nach einem Regenschauer am Feuer zu wärmen. Und selbst die goldgelben Traumstrände des Abel-Tasman-Nationalparks waren fast menschenleer.

Blick auf eine menschenleere Bucht im Abel Tasman Nationalpark.

Neuseeland bittet Reisende bei ihrer Ankunft das sogenannte „Tiaki Promise“ abzugeben – das Versprechen, auf die Natur und Kultur achtzugeben. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde. Sie erinnert mich an das tolle Zitat des Naturphilosophen John Muir, das ich vor einigen Jahren in Nordthailand in einem Wald las:

„Take nothing but pictures,
leave nothing but footprints,
kill nothing but time.“

John Muir (amerikanischer Naturphilosoph)

Was ihr sonst noch tun könnt, um dieses wunderbare Naturparadies zu erhalten? Selbst mit anpacken. Zum Beispiel, bei einem Regenwald-Aufforstungsprogramm wie dem im Te Urewera Nationalpark. Mehr dazu erfahrt ihr in meinem Beitrag Glamping und Bäume pflanzen im Te Urewera-Regenwald Neuseeland. Nicht nur das Pflanzen der Bäume, auch die Übernachtung in der wunderschönen Glamping-Unterkunft, werde ich nie vergessen.

Ein Träumchen in der Wildnis: Unsere Glamping-Unterkunft im Te Urewera Nationalpark.

Auch in Sachen Unterkünfte wird Neuseeland immer nachhaltiger. Zwei davon stelle ich euch hier vor.

Eco-Farming, Bäumepflanzen & Bali-Flair – Lancewood Villa nahe der Tasman Bay

Besonders beeindruckt haben mich Fiona & Alistair, die auf der Südinsel Neuseelands die Lancewood Villa führen – eine ökologische Farm mit integrierter Eco-Acommodation. Sie nutzten das riesige Gelände, das ihr Haus umgibt, um in den letzten Jahren über 5.000 einheimische Bäume zu pflanzen. Wer bei ihnen zu Gast ist, kann also durch ihr kleines Waldprojekt spazieren, der stets größer wird. Was man hier zum Abschied tut, statt sich ins Gästebuch einzutragen? Einen Baum pflanzen natürlich. Wer mag, kann auch auf ihrer Öko-Farm mithelfen, zum Beispiel bei der Olivenernte. Dabei lernt man nicht nur Fiona und Alistair, sondern auch die vielen tierischen Bewohner der Farm näher kennen.

Mit Freude bei der Arbeit: Alistair bei der Olivenernte.

Aber auch für Interieur-Fans ist die Lancewood Villa ein Eldorado, denn sie versprüht ein ganz besonderes Flair.  Ein Hauch Toskana, ein wenig Bali – Terrassen mit Terrakotta-Töpfen treffen auf schicke Studios im Yoga-Stil. Relikte aus einer früheren Zeit, denn da gehörte das Gelände dem prominenten Yoga-Lehrer John Scott, der vor Ort Yoga-Retreats anbot. Zu Scotts Gästen im „Stillpoint Yoga Retreat“ zählte u.a. auch Sting. Wer im minimalistischen Woolshed Romantic B&B wohnt, spürt den Yoga-Spirit noch ganz deutlich.

Ausflugstipp: Abel-Tasman-Nationalpark

Wenn ihr die Lancewood Villa besucht, solltet ihr euch einen Ausflug zum Abel-Tasman-Nationalpark nicht entgehen lassen. Wir waren mit Abel Tasman Eco-Tours unterwegs und hatten einen Biologen an Bord, der uns viele spannenden Dinge zu Flora und Fauna erzählen konnte. Ich muss zugeben, dass ich bis dahin nicht wusste, dass Neuseeland auch Traumstrände zu bieten hat. Doch spätestens, als ich vom Boot aus all die Buchten mit dem goldgelbem Sand und dem türkisfarbenen Wasser sah, war ich sprachlos. Das Küstenparadies, lässt sich sowohl zu Fuß als auch per Kajak ideal erkunden. Und beides lohnt sich absolut:

Felsformationen aus Granit und Marmor säumen im dichten Wald verborgen liegende Landzungen. Feinsandige Strände laden zum Baden ein. Vor den Buchten tauchen Kormorane und Tölpel nach Futter. Hier und da entdecken wir Robben, die sich auf den Felsen von Tonga Island sonnen. In der Te Pukatea Bay, einer halbmondförmigen Bucht aus goldenem Sand, zeigte unser Guide uns einen Wanderweg, der den Pitt Head hinauf zu einer alten Pa-Festung der Maori führt. Unterwegs begleitete uns der Gesang von Tuis und Schmuckvögeln, der durch die urigen Wälder klang. Es gab einfach wahnsinnig viel zu entdecken, so zum Beispiel Kawa Kawa – eine essbare Pflanze, die gut für den Magen ist.

Auch zu Wasser ein Erlebnis: Der Abel Tasman Nationalpark.

Robinson Crusoe-Feeling: Wer zur Nebensaison kommt, hat einen klaren Vorteil.

 

Luxuriöse Eco-Unterkunft mit Traumblick – Die Lakestone Lodge am Lake Pukaki

Einfach dasitzen und genießen: Die Aussicht von der Terrasse.

Der grandiose Ausblick ist für die meisten Gäste sicher der ausschlaggebende Grund, warum sie diese Unterkunft buchen. Aus den Zimmern der Lakestone Lodge schaut man direkt auf den Lake Pukaki und die dahinter liegende Bergkulisse mit dem Mount Cook (3.724 m) – dem höchsten Berg Neuseelands. Mein Tipp: Zum Sonnenuntergang in die Badewanne legen, von dort könnt ihr zusehen, wie sich die weißen, schneebedeckten Spitzen der Berge langsam rosa färben.

Abendglühen: An kühleren Tagen lockt die Badewanne.

Es gibt aber weitaus mehr Gründe, warum ihr euch die Lakestone Lodge nicht entgehen lassen solltet. Da sind zum Beispiel Anna, Mike, Selina, Steffen und der Rest des Teams, sie sind super freundlich und man fühlt sich direkt willkommen und zuhause. Von ihnen bekommt ihr auch viele tolle Tipps zu Ausflügen in der Umgebung: Ob  Wanderungen auf dem Pukaki Kettlehole Track oder Radtouren auf dem Alps to Ocean Cycleway (ein 300km langer Radweg, der die neuseeländischen Alpen durchquert), es gibt viel zu tun.

Man kann sich einfach an dieser Landschaft nicht sattsehen: Radtour am Lake Pukaki.

Unvergesslich gut ist auch das Essen im kleinen Restaurant des Hauses, das liebevoll von Koch Steffen (er spricht Deutsch) und seinem Team zubereitet wird.
Die Lakestone Lodge ist außerdem ein Mekka für alle astronomisch Interessierten, denn sie liegt mitten im weltgrößten internationalen Dark Sky Reserve. Gastgeber Mike hat viele Jahre als Expeditions-Geologe gearbeitet und seine Faszination für die Astronomie ist einfach ansteckend. Er bietet regelmäßig eine »Night Sky Experience« an, bei der er die Teilnehmer an einen geheimen Ort bringt, an dem es sogar Hängematten gibt. Wir hatten während unseres Aufenthalts leider Pech, dass Vollmond war, trotzdem konnte uns Mike das Kreuz des Südens, Sirus und die Milchstraße zeigen. Und den Mond. Noch nie habe ich seine Krater so gut erkennen können, wie durch Mikes Profi-Fernrohr.
Nachhaltigkeit spielt in der Lakestone Lodge ebenfalls eine wichtige Rolle: Der Strom wird über eine eigene Photovoltaikanlage gewonnen. Das Wasser stammt aus einer Regenwasser-Aufbereitungsanlage und dem Brunnen, auch ein eigenes Abwasser-Reinigungssystem ist vorhanden.

 

Neuseeland: Planung, Buchung & Anreise

Individueller Reiseanbieter für euer perfektes Neuseeland-Abenteuer
Wenn ihr Lust habt, individuell zu reisen, euch aber trotzdem so viel Komfort wie möglich wünscht, kann ich euch TravelEssence sehr empfehlen. Das Team stellt euch nach eurem Wunsch z.B. individuelle Rundreisen zusammen: Flüge, Mietwagen, Transfers, Unterkünfte oder Ausflüge könnt ihr so – je nach Belieben – schon vorab organisieren lassen, das erspart im Urlaub eine Menge Nerven. Ihr habt auch die Möglichkeit, nur Teile eurer Reise so zu gestalten. Für uns war das die ideale Kombination, auch der Notfall-Service ist top.

Übrigens: Um den ökologischen Fußabdruck für die Flüge nach Neuseeland zu kompensieren, unterstützt TravelEssence ein Klimaschutzprogramm der Airline Cathay Pacific. Die Fluggesellschaft investiert diese Beiträge in zertifizierte Projekte in Entwicklungsregionen, die die Entstehung von Treibhausgasen mindern.

CO2-Kompensation
Wer den Flieger nimmt, kann seinen CO2-Abdruck über Organisationen/Klimaschutz-Stiftungen wie  atmosfair oder myclimate kompensieren. Ein Rechner zeigt einem den CO2-Ausstoß der Reise an und die Summe, die man in verschiedene Klimaprojekte spenden kann, um diesen auszugleichen.

Reiseführer
Lonely Planet Reiseführer Neuseeland*: Ein grandioser Reisebegleiter, der Lust auf mehr macht. Er bietet nicht nur über 1.000 Tipps für Hotels und Restaurants, sondern auch 164 detaillierte Karten. Ein Muss für Backpacker und alle anderen Abenteurer!

 DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Neuseeland: mit Extra-Reisekarte*: Wer an Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur Neuseelands interessiert ist, sollte sich diesen Reiseführer nicht entgehen lassen, denn er bietet spannende Hintergrundinformationen. Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Essen & Trinken etc. gibts natürlich noch oben drauf.

Fotos & Equipment
Die Bilder wurden mit einer Canon EOS 6D Mark II aufgenommen. Für die Weitwinkel-Aufnahmen hat Lukas ein Canon 11-24 mm/F 4,0 EF L USM Objektiv *genutzt, für die anderen Bilder nahm er das Canon Objektiv EF 24-105mm 1:4L IS II USM (77 mm Filtergewinde) schwarz.*

Reisepodcast – Meine Tipps zu Neuseeland
Podcast-Fans aufgepasst: In zwei Folgen vom Reisepodcast – dein Guide für Mikroabenteuer & die weite Welt berichte ich live von meinen Erlebnissen in Neuseeland. Hört doch mal rein!

Weitere Tipps zu Neuseeland …
… findet ihr in meinen Beiträgen Banks Peninsula – Wandern auf Neuseelands Südinsel,

Erlebt den echten Kiwi-Lifestyle: Karetu Downs Farm Stay
, Neuseeland und Glamping und Bäume pflanzen im Te Urewera-Regenwald, Neuseeland.

 

Viel Spaß bei euren eigenen Abenteuern!

Fotos: Lukas Holzmeier (Polaroids: Rebecca).

*Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn ihr eine Tour bucht. Für euch erhöht sich der Preis dadurch natürlich nicht.

1 Kommentar

  1. Kathrin Dreckmann

    17. Juli 2021 at 18:39

    Hey rebecca,
    Ich geb zu ich hab das gerade nur so überflogen und ich finde es total schön das du dich so begeisterst, dass sie 2640 Bäume gepflanzt wurden.
    Ich pflanze pro ha 1200-1400 Bäume.
    Das klingt nach einer gigantischen Zahl für und Europäer und sicherlich zählt jeder Baum und sie machen mehr als andere. Ich geh auch mal davon aus, dass du wie ich vorher, von Forst gar keine Ahnung hast. Doch die Planzen dir das super schnell und die Pflänzchen kosten auch so gut wie nix. 2640 klingt super viel doch sind gerade mal 2 oder 2 und n bisschen ha.
    Denn wenn du sie weiter auseinander pflanzt schaffen sie es nicht sich gegen das Unkraut durch zu setzen und das musst du die ersten 1-2 Jahre mit Hilfe klein halten, damit die Bäumchen eine Chance haben. Nur pflanzen bringt also nicht viel. Natürlich können sie sagen wir haben sie ja gepflanzt, doch dies ist keine Garantie das nur ein Baum davon groß wird.
    Ich sag dir dass mehr als info, denn ich glaube es könnte dich interessieren.
    Und damit sie die Chance haben gesund und stark zu werden, musst du sogar einige ab einem gewissen alter raus nehmen, damit die anderen Platz zum wachsen haben. Dann später kannst du den Wald sich selbst überlassen er reguliert sich dann selbst, doch mindestens 15-20 Jahre, jeh nach dem wie schnell das Wachstum ist, doch bei Urwald/Naturwald ist es ehr langsam, braucht er immer mal wieder unsere Hilfe um sich gut entwickeln zu können.
    Ich habe selbst Bereiche von Naturwäldern und das ist nicht leicht, auch unter den Auflagen ihm zu helfen. Die dichte ist sehr gering und das Unkraut überwuchert die Bäume, sie sterben und auch wenn vom Flugzeug alles grün aussieht, ist viel davon Unkraut und es gibt viele Löcher. Gerade wenn eine Fläche mal geschlagen wurde ist sie aus dem Gleichgewicht und braucht weit aus mehr Hilfe, als rein kleine Pflanzen, die sich selbst überlassen werden. Was das günstigste an dem ganzen Prozess ist.
    Danach kommt die wirkliche Arbeit und die ist auch deutlich teurer. Vorallem wenn du das investierst ohne, dass du irgendwann erntest. Denn das Geld kommt nie zurück.
    Ich möchte dich ein bisschen dafür sensibilisieren, dass letzten Endes die Zahl zählt, wie viele Bäume tatsächlich groß geworden sind und in den nächsten 50 Jahren noch leben.
    Denn unter 10 Jahren können die kleinen Pflänzchen noch gar nix für unsere Umwelt also das Klima tun. Mit viel Glück könnte es 1/3 schaffen ohne Pflege, doch sehr wahrscheinlich weniger.
    Allerdings sollte man bedenken, dass Bäume ab einem gewissen alter, tatsächlich ehr Sauerstoff verschmutzen statt zu fördern.
    Was bedeutet dass alte Wälder nicht mehr besonders attraktiv für den Umweltschutz sind und deswegen auf neu Pflanzungen gesetzt wird.
    Ob das so richtig ist, kann ich nicht sagen, vielleicht stimmt es. Jedenfalls werden die Firmen die wegen CO2 Ausstoß sich Wälder anschaffen, stark kontrolliert wie alt die Wälder sind, da sie sonst nicht zählen.
    Ich möchte dir das wie gesagt auch nur mitteilen, weil es ein interessantes Thema ist um sich vielleicht noch weiter zu informieren. Auch glaube ich, dass es wirklich viele Firmen gibt, die nachhaltig was Gutes tun wollen, doch es Ihnen von Politik und Bestimmungen wirklich schwer gemacht wird und eben nur ein gewisses Budget für Nachhaltigkeit verwendet werden kann. Denn Grundkosten haben alle Unternehmen und alles auch wenn sie es steuerlich geltend machen können, gibt das nur den Prozentsatz zurück, mit dem sie besteuert werden, also geben sie auf jedenfall einen Teil ihres Gewinns in Nachhaltigkeit, was sie nicht tun müssten, doch die Frage ist ob die Umsetzung tatsächlich so intelligent ist.
    Oder ob es auch mit dem knappen Budget nicht effizienter geht.

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