Spendenprojekt in Ladysmith, Südafrika

Die Kinder der Andante Independent School sagen »Danke«

 

»Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern«
Nelson Mandela

Aus großen staunenden Augen schauen sie mich an. »Airplane«, wiederhole ich und versuche, das Gesagte mit einer Geste, die ein aufsteigendes Flugzeug symbolisieren soll, zu unterstreichen. Einige der Kinder kichern, andere schauen mich an, als sei ich ein Alien.

Ich stehe in einer Schulklasse der Andante Independent School in Ladysmith, Südafrika. Keines dieser Kinder hat jemals ein Flugzeug aus der Nähe gesehen, geschweige denn das Land verlassen. Und wahrscheinlich wird sich daran auch nichts ändern. Die meisten kommen aus sozial schwachen Familien. 70 Prozent von ihnen haben mindestens einen Elternteil oder sogar beide durch den HI-Virus verloren und gehören damit zu den Millionen AIDS-Waisen, die es in Südafrika gibt. Manche der Kinder sind selbst infiziert. Jeden Tag reisen sie mit dem Bus aus den Townships – den Armenvierteln Südafrikas – an, in der Hoffnung mit einer guten Schulbildung bessere Zukunftschancen zu haben.

»Die Kinder kommen sehr gerne hierher«, erzählt mir meine Tante Lorraine, die Schulleiterin an der Andante Independent School ist. »Die Schule bietet ihnen neben Bildung auch einen sozialen Schutzraum und die Möglichkeit, für ein paar Stunden eine Auszeit von ihren Problemen und Sorgen zu nehmen.«

Als ich erfahren hatte, dass der Sportplatz der Schule durch ein Unwetter zerstört worden war, fasste ich den Entschluss, meinen geplanten Familienbesuch in Südafrika mit einem kleinen Spendenprojekt zu verbinden. Denn der Schule fehlten die finanziellen Mittel, um den Platz wieder zu reparieren und den Kindern Sportunterricht  anbieten zu können. In den Pausen  herumzutollen, Hockey oder Fußball zu spielen – das war für die 96  Schülerinnen und Schüler nicht mehr möglich.

Unterstützung aus Deutschland

Vor meiner Reise erzählte ich meinem Arbeitgeber von meiner Spendenidee und stieß auf großes Interesse. Es wurde auch ein Artikel im Intranet geschaltet, der  Kollegen und Kolleginnnen zur Mithilfe aufrief. Die Resonanz war überwältigend. Auch Freunde, Bekannte und Kollegen kamen auf mich zu. Ich sagte ihnen, dass jeder noch so kleine Betrag hilft.

Nun stehe ich auf der staubtrockenen Erde mit Geröllhaufen, die mal ein Sportplatz war und kann mir selbst ein Bild von der Lage machen. Als die Klassenlehrerin den Kindern erzählt, dass ich gekommen bin, weil ich Spenden für ihren Sportplatz gesammelt habe, rennen sie freudestrahlend auf mich zu. Sie umarmen mich und rufen »Thank you, Miss!« Es ist einer der bewegendsten Momente in meinem Leben.

Hiermit möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich bei meiner kleinen Spendenaktion unterstützt haben (zum Beispiel das Loft Yoga in Bielefeld) und diesen Teil der Reise mit einem weiteren Zitat Nelson Mandelas enden lassen:

»Was im Leben zählt, ist nicht, dass wir gelebt haben. Sondern, wie wir das Leben von anderen verändert haben«
Nelson Mandela

Wer Interesse hat, die Andante Independent School mit einer Spende zu unterstützen, kann sich direkt an die Schule wenden: http://andanteschool.co.za/ Mail: reception.andante(at)gmail.com

Ein Buch- und ein Filmtipp für alle, die sich für die Geschichte Südafrikas interessieren: