*Etwa 38 Prozent aller innerstädtischen Wege werden in Münster per Fahrrad zurückgelegt – so etwas gibt es kaum in einer anderen Stadt Deutschlands. Aber auch was nachhaltige und kreative Food Hot Spots betrifft, liegt Münster ganz weit vorne. Für mobil.nrw habe ich mich auf eine kulinarische Wanderung durch die Stadt begeben.
Los geht’s am Münster Hauptbahnhof. Und eines wird sofort klar: Wir befinden uns in der Stadt der Drahtesel. Wusstet ihr, dass es an der Radstation vor Ort sogar eine Fahrradwaschanlage gibt? Tolle Sache, finde ich! kurze Zeit später kreuzen wie die Promenade – einen 4,5 km langen, geschlossenen Grünring um die Innenstadt, der von Einheimischen auch gern als „Fahrradautobahn“ genutzt wird. Dank der Sperrung für Autos lässt es sich hier ganz wunderbar radeln, aber auch schlendern oder verweilen. Etwa 2.000 Bäume machen diese grüne Lunge der Stadt aus, vor allem die Winterlinde ist häufig anzutreffen, sie gilt als Baum des Friedens und der Freude. Mit der Brasserie am Wegesrand kommt hier sogar ein wenig französisches Flair auf.
Eis geht immer
Wir folgen der Salzstraße Richtung Zentrum, rechter Hand liegt das Stadtmuseum Münster, in dem auf 2500 Quadratmetern die Geschichte Münsters von den Anfängen bis zur Gegenwart gezeigt wird. Der Eintritt ist übrigens frei. Dann folgt linker Hand der Erbdrostenhof – ein barockes Adelspalais inmitten der Stadt. Auch die Sankt Lamberti-Kirche ist nicht mehr weit, dem Alten Fischmarkt folgend, erreichen wir erstes Ziel: Raphaels Eismanufaktur. Sie punktet mit selbst komponierten Eissorten, in die außer Frucht, Wasser, Milch, Gewürzen und viel Leidenschaft nichts hineinkommt. Die nachhaltig produzierten Zutaten stammen möglichst aus der Region und es gibt auch vegane Eisvarianten.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die „Roestbar“ am Theater. Coffeelover sollten sich diese Institution in Münster auf keinen Fall entgehen lassen, denn dort warten täglich fair gehandelte und frisch gebrühte Bio-Kaffeevarianten und Kuchen oder Snacks aus der hauseigenen Konditorei – darunter auch vegetarische und vegane Varianten. Mit dem schönen Interieur, bei dem Petrol- auf Messingtöne treffen, ist die Roestbar auch fürs Auge ein Schmaus.
Weiter geht’s über die Stiftsherrenstraße zur „Blumenfrau“ a.k.a. Elke Markwort. Ein kurzer Blick durchs Schaufenster und sofort war klar: Hier muss ich rein! Das stylishe Ambiente und all die Blütenpracht – einfach berauschend. Elke Markwort ist Mitglied der Slowflower-Bewegung Deutschland. Seit 2021 baut sie ihre Schnittblumen selbst an.
Ganz in der Nähe gibt’s zwei weitere Green Cuisine-Highlights zu entdecken: Das vegan-vegetarische Café Lockvogel in der Neubrückenstraße, wo zahlreiche Leckereien aus regionalen und saisonalen Zutaten in der offenen Küche hergestellt werden, ist eine Pause wert. Wir gehen wenige Hundert Meter den schönen Aa-Uferweg entlang, bis wir rechter Hand die „Beetschwester“ erreichen. In der vegetarisch-veganen Tagesbar wird kreativ und köstlich aufgetischt. Wer gerne schicke Food-Fotos macht, ist hier ziemlich richtig.
Münster muss man
einfach mögen
Genug gefuttert. Zumindest fürs Erste. Ein kleiner Schlenker über den Domplatz bietet sich an, um das Wahrzeichen Münsters ausgiebig zu bestaunen. Kurz darauf lassen wir die friedliche Stimmung auf einer Bank des Aa-Seitenwegs auf uns wirken, bevor wir den Biergarten der Bio-Brauerei „Pinkus Müller“ am Rosenplatz ansteuern. Na dann mal Prost!
Über die Überwasserstraße wandern wir zur Promenade und dem Schlossplatz. Das Fürstbischöfliche Schloss von 1767 bis 1787 im Barockstil erbaut und ist einfach ein absoluter Hingucker. Glücklich kann sich jeder schätzen, der hier studieren darf. Im Sommer findet an der Promenade, zwischen Schloss und Aasee übrigens regelmäßig ein toller Flohmarkt statt.
Wir wandeln durch den prächtigen Botanischen Garten hinterm Schloss, der zur Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gehört. Der Eintritt ist frei. Über die Promenade gelangen wir schließlich zu einem weiteren Sightseeing-Highlight Münsters – dem Aasee. Seine Grünflächen und Stege laden zum Sonnenbaden ein. Ewig könnte ich hier sitzen und zuschauen, wie die Segelboote lautlos übers glitzernde Wasser gleiten.
Ab hier fahren wir per Leihrad weiter. Mein Tipp: Ladet euch die tretty-App vorab aufs Handy, dann geht’s vor Ort ganz fix. Auf dem Weg Richtung Hafenviertel machen wir noch einen kleinen Abstecher ins Südviertel zu „Maki Maki Sushi Green“. Dort gibt’s 100% veganes Sushi, klingt komisch, schmeckt aber vorzüglich.
Fast direkt gegenüber befindet sich das „Café Konditorei Issel“, das auch einige vegane süße Versuchungen im Angebot hat.
Käse schließt den Magen, sagt man so schön. Daher passt es perfekt, dass die „Hafenkäserei“ die letzte Station unserer Genuss-Tour ist. Die Bio-Schaukäserei wurde 2014 von Molkereimeisterin Ann-Paulin Söbbeke gegründet und liegt – wie der Name bereits vermuten lässt, im Szeneviertel Kreativkai Hafen. Dank des Leihrads sind wir auch dort im Nu. Genüsslich vernasche ich einen „Munteren Matrosen“. Danach geht’s mit „Käpt’n Pauli“ und anderen käsigen Kandidaten weiter. Ein Bio-Finne-Bier made in Münster mundet hervorragend dazu.
Mit Blick aufs Wasser, schaue ich zu, wie die Sonne langsam hinter den Häusern versinkt. Hach Münster, herrlich war‘s hier! Gut gesättigt und glücklich treten wir die Heimreise an.
Nicht verpassen! Du möchtest mehr über Käse & Co. erfahren? Dann buche dir vorab eine Führung durch die Schaukäserei inklusive Verkostung. Dabei erfährst du, wie der Hafenkäse gemacht wird und welche Kombis geschmacklich am besten funktionieren. Von mild bis würzig, von kurios bis ungewöhnlich ist alles dabei.
Tourfacts:
Region: Münsterland
Streckenlänge: 10,7 km
Höhenmeter: 40 Meter
Dauer: 3-4 Stunden (ohne Einkehr)
Schwierigkeitsgrad: leicht
Wegmarkierung: keine
Die GPX-Daten zur Tour: www.komoot.de/tour/1059098064
Einsteigen und NRW entdecken!
Start- und Zielhaltestelle: Münster (Westfalen) HBF
Linien: RB 67, RB 69, RB 89, RE 7
Taktung: alle 30 Minuten
tretty:
Münster Aasee bis Münster HBF
www.tretty.de
Fahrplanauskunft und weitere Infos
www.mobil.nrw und www.westfalentarif.de
*Hinweis: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation mit mobil.nrw entstanden. Meine Tipps bleiben davon unbeeinflusst.
27. August 2023 at 19:05
Hallo Rebecca,
ich war heute bei eurer Lesung in Minden. Das hat mir sehr gut gefallen ,auch das kleine Quiz hinterher . Ich habe leider keine andere Möglichkeit gefunden euch zu schreiben.
was Minden noch besonderes hat, ist der Pfad der Menschenrechte. Unter http://www.theater-am-eck.de findet ihr genaue Infos. Wir haben gerade einen Preis von Westfalen Weser bekommen.
Liebe Grüße
Matthias Mauritz
30. August 2023 at 14:25
Hallo Matthias,
wir freuen uns sehr, dass Dir die Lesung gefallen hat! 🙂 Vielen. Dank auch zum Pfad der Menschenrechte, das klingt sehr spannend!
Liebe Grüße
Rebecca
4. Oktober 2024 at 10:19
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Wissen Sie, wo man in Münster besonders gut vegetarisch oder vegan essen kann?
17. Oktober 2024 at 8:37
Gerne! Mehr als die vielen Tipps im Text kann ich gerade nicht nennen, aber da ist bestimmt was für Dich dabei! 🙂