Rebecca vor der Skulptur "3D Incident" von Tony Cragg, Bronze, 2009. (© VG Bild-Kunst Bonn 2024) Foto: Andrea von freizeittipps-nrw.com

Werbung*. Schon mal in Wuppertal gewesen? Falls nicht, wird es höchste Zeit! Denn die Hochschulstadt hat ziemlich viel zu bieten. Eine legendäre Schwebebahn, ganz viel Grün und zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten wie den Skulpturenpark Waldfrieden zum Beispiel. Wie schön, dass Wuppertal nur etwa siebzig Minuten mit dem Zug von meiner Heimatstadt Bielefeld entfernt ist. Hier kommen meine Tipps, was Du bei Deinem Ausflug nach Wuppertal nicht verpassen solltest.

Ausflugstipp: Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal

Ich liebe Wälder mit alten Baumbeständen – und so war ich vom Skulpturenpark Waldfrieden sofort fasziniert. Er liegt über dem Tal der Wupper im Waldgebiet Christbusch und erstreckt sich insgesamt über eine Fläche von vierzehn Hektar. Bereits auf der langen, von urigen Eichen, Buchen, Linden und anderen Laubbäumen gesäumten Serpentinenstraße, die zum Skulpturenpark hinaufführt, konnte ich die ersten Werke des weltberühmten britischen Bildhauers Tony Cragg bewundern.

Skulptur "3D Incident" von Tony Cragg, Bronze, 2009. Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal

Fantastische Formen: Die Skulptur „3D Incident“ von Tony Cragg, Bronze, 2009. (© VG Bild-Kunst Bonn 2024)

Ihm ist es zu verdanken, dass die historische Parkanlage inklusive der Gebäude weitestgehend erhalten blieb. Ursprünglich gehörten das Gelände und die Gebäude zum Gesamtkonzept Waldfrieden, das der Architekt Franz Krause nach dem Zweiten Weltkrieg für den Wuppertaler Lackfabrikanten Prof. Dr. Kurt Herberts entwickelte. Ein besonderes Highlight ist hier die Villa Waldfrieden, die ab 1947 auf den Grundmauern eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauses errichtet wurde.

Villa Waldfrieden im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal

Im Einklang mit der Natur: Die Architektur der Villa Waldfrieden.

Die Form des Gebäudes mutet antroposophisch an, was gewollt ist, denn Krause entwickelte sie in Korrespondenz zu den Bewegungen des menschlichen Körpers, zur Natur, die das Gebäude umgibt und zum Einfall des Tageslichts. Im Jahr 2006 erwarb Tony Cragg mit der Parkanlage auch die Villa Waldfrieden, er restaurierte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude und ergriff die Chance, es neu zu interpretieren. Ihr solltet euch die Gelegenheit nicht entgehen lassen, das beeindruckende Ergebnis mit eigenen Augen zu bewundern. Auch von innen ist die Villa Waldfrieden sehr sehenswert. Sie kann allerdings nur zu besonderen Terminen im Rahmen von Führungen oder Veranstaltungen wie Jazz- und Weltmusikkonzerten besichtigt werden. Wann, erfährst Du auf der auf der Website des Skulpturenparks Waldfrieden.

Villa Waldfrieden Wuppertal

Ein Bauwerk ohne Ecken und Kanten: Die Villa Waldfrieden.

Wer genau hinschaut, wird bemerken, dass die Villa Waldfrieden auch etwas Geheimnisvolles an sich hat. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es in ihr Geheimtüren, Fluchtwege und ein Notstromaggregat gibt. Sogar eine eigene Telefonzentrale ist vorhanden. Und so kam mir ziemlich schnell die Assoziation, dass sich das Gebäude hervorragend als Drehort für einen James-Bond-Film eignen würde.

Organisch gestaltet: Die Innenräume der Villa Waldfrieden.

Villa Waldfrieden Wuppertal

Mutet ein wenig wie aus einem James-Bond-Film an: Die alte Schaltanlage der Villa Waldfrieden.

Köstlichkeiten aus dem Café Podest in der Villa Waldfrieden angerichtet.

Skulpturenpark Waldfrieden: Wo Natur und Kunst korrespondieren

Wenn Du den Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal besuchst, solltest Du unbedingt ausreichend Zeit mitbringen, um das vierzehn Hektar große Gelände zu erkunden und all die wunderbaren Werke gebührend auf Dich wirken lassen zu können. Am Vormittag lässt es sich besonders gut in die friedliche Atmosphäre abtauchen.

Skulptur „Dancing Column“ von Tony Cragg. 2008, Seeberger Sandstein. (© VG Bild-Kunst Bonn 2024)

„Für mich sind die Themen, die meine Arbeit bestimmen, die Beziehungen zwischen Mensch und Natur. Wie wir Natur nutzen. Wie weit wir noch Natur sind.“

Tony Cragg, Material ist alles. Ein Gespräch. db artmag 2007

Die Dauerausstellung des Skulpturenparks Waldfrieden umfasst 58 Skulpturen, darunter sind 22 Werke von Tony Cragg. Neben seinen Skulpturen werden 36 Werke von anderen bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Dazu zählen Eva Hild, Hede Bühl und William Tucker. Hinzu kommen die Wechselausstellungen, die in den drei Ausstellungshallen zu sehen sind.

Tony Cragg: Der berühmte britische Bildhauer 

Die Liste von Tony Craggs Auszeichnungen ist lang, hier findest Du eine Auswahl: 1988 erhielt er den renommierten britischen Turner-Preis, außerdem ist Tony Cragg Träger des vom japanischen Kaiserhaus verliehenen Praemium Imperiale und er wurde von der Queen zum Ritter geschlagen. Seitdem darf er den Titel „Sir“ führen. Mehr über den berühmten Bildhauer Tony Cragg erfährst du im hörenswerten WDR 5-Beitrag „Erlebte Geschichten“. Und auf der Website des Skulpturenparks Waldfrieden. Mein Tipp: Am besten buchst Du dir schon vor Deinem Ausflug nach Wuppertal eine Führung durch den Skulpturenpark Waldfrieden, es lohnt sich unbedingt.

Jaume Plensa: Stille in sich selbst finden

Meditativ: „Mariana W’s World“ von Jaume Plensa. (© VG Bild-Kunst Bonn 2024)

Mich persönlich hat „Mariana W’s World“ von Jaume Plensa am meisten fasziniert. Die Skulptur eines Frauenkopfes aus weißem Marmor passt perfekt in die friedliche Atmosphäre des Waldes. Ihre Augen sind geschlossen und es wirkt, als würde sie träumen. Auf diese Weise wird die Kunst in die eigene Naturerfahrung eingebunden – eine Wechselwirkung, die die Wahrnehmung des Betrachters unmittelbar bereichert.  Ruhe ist dem international stark gefragten Künstler wichtig: „Eine innere Stille muss geschaffen werden, so dass die Menschen wieder bei sich selbst sind“, sagte er in einem Interview mit der Westdeutschen Zeitung. Jaume Plensas Skulpturen sind weltberühmt, eines seiner bekanntesten Werke durfte ich letzten Herbst in Port Vauban, Antibes an der Côte d’Azur bewundern: „Der Nomade“ – ein Kunstwerk aus unzähligen weiß lackierten Stahlbuchstaben – sitzt am Hafen und schaut auf das weite, azurblaue Mittelmeer.

Café Podest: Kulinarischer Genuss im Skulpturenpark Waldfrieden

Cafe Podest Skulpturenpark Waldfrieden

Ein Sommerträumchen: Das Café Podest im Skulpturenpark Waldfrieden.

Und damit alle Sinne verwöhnt werden, kommt man im Skulpturenpark Waldfrieden auch kulinarisch ganz auf seine Kosten: Im Café Podest gibt es ein tolles Angebot – von Brunch über eine Bergische Kaffeetafel bis hin zum Barbecue. Dinnerabende in der Villa Waldfrieden können ebenfalls gebucht werden. Das Café befindet sich im hübschen ehemaligen Gärtnerhaus mit weißen Fensterläden, das 1914 erbaut wurde. Durch die großen Glasfenster des angebauten Pavillons hat man einen tollen Ausblick auf den Park. Das Café kann unabhängig vom Skulpturenpark Waldfrieden besucht werden, zur schön gestalteten Außenterrasse gehören ein kleines Gewächshaus und ein niedlicher roter Bauwagen.

Cafe Podest Skulpturenpark Waldfrieden

Lecker: Frische Waffeln mit Beeren.

Zurück in die Zukunft – Das Schwebodrom in Wuppertal

Eines der Highlights in Wuppertal: Eine Fahrt mit der Schwebebahn.

Die Schwebebahn ist das Wahrzeichen von Wuppertal. Wer die Stadt besucht, sollte sich eine Fahrt auf der 13 Kilometer langen Strecke nicht entgehen lassen. Vielleicht nicht gerade zur Rush hour, denn dann kann es in der Schwebebahn ganz schön eng werden, schließlich nutzen die Städter sie als öffentliches Verkehrsmittel im Berufsalltag. Doch auch bei Touristen ist die Schwebebahn beliebt – es ist ein ganz besonderes Erlebnis, die Stadt von oben zu sehen. Auch Else Lasker-Schüler, die wichtigste Dichterin und Dramatikerin des Expressionismus, widmete der Wuppertaler Schwebebahn ihre Worte:

Ich bin verliebt in meine Stadt und bin stolz auf ihre Schwebebahn,
ein Eisengewinde, ein stahlharter Drachen,
wendet und legt er sich mit vielen Bahnhofköpfen
und sprühenden Augen über den schwarzgefärbten Fluss.“

Else Lasker-Schüler (1869-1945)

Du möchtest mehr über die Schwebebahn erfahren? Im Schwebodrom in Wuppertal erwarten Dich drei spannende Stationen, die voller moderner Technik und Kreativität stecken. Wie sah Wuppertal im 19. Jahrhundert aus? Wer hat die Schwebebahn erfunden? Und warum war sie für die Menschen damals so wichtig? Das alles und noch viel mehr erfährst Du hier.

Mit der Projektionswelt hat der Wuppertaler Künstler Gregor Eisenmann eine wundervolle Welt aus Licht, Farben und Formen geschaffen, die auf elektronische Sounds treffen. Verwobenen mit der Geschichte der Mobilität im 19. Jahrhundert entsteht ein atemberaubendes Gesamtkunstwerk.

So macht Geschichte Spaß: In der Projektionswelt des Schwebodroms.

Schwebodrom Wuppertal.

Meister der Erfindung: Der Phonograph von Thomas Alva Edison ermöglichte es erstmals Schall aufzuzeichnen und wiederzugeben.

War maßgeblich an der Entwicklung der Schwebebahn beteiligt: Der Ingenieur Carl Eugen Langen.

Die zweite Station enthält Ausstellungsstücke und Bilder zur Entstehung und bewegten Geschichte der Schwebebahn. Was hat die Erfindung des Würfelzuckers mit der Wuppertaler Schwebebahn zu tun? Und wie kam es dazu, dass im Jahr 1950 ein Elefant namens Tuffi aus der Wuppertaler Schwebebahn gefallen ist? Auch Antworten darauf liefert die Ausstellung.

Wuppertal sehen wie es 1929 war – das Schwebodrom macht’s möglich

Bei der dritten Station begegnen sich Vergangenheit und Zukunft auf eine besonders beeindruckende Art. Hier steigst Du in einen originalen Schwebebahnwagen mit dem Baujahr 1900.

Ein Highlight für Nostalgiker wie mich: Der Schwebebahnwagen, Baujahr 1900.

Dann wird’s futuristisch und nostalgisch zugleich: VR-Brille aufgesetzt und los geht die Reise ins Jahr 1929.

Auf geht’s: Anne und ich vor der Reise ins Jahr 1929. Foto: Andrea von freizeittipps-nrw.com

Fahrer Theodor (gesprochen vom Dortmunder Schauspieler Dietmar Bär, der u.a. wegen seiner Rolle als Komissar Freddy Schenk im Tatort Dortmund bekannt ist) erzählt von der Zeit, als Wuppertal noch Textilmetropole war. Auf der Originalstrecke der Wuppertaler Schwebebahn fährt man durch die Stadt, wie sie damals aussah. Da stehen imposante Gebäude am Rande des Flusses, die später im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, Schornsteine stoßen dunkle Wolken in den Himmel, Menschen wirbeln auf einem Wochenmarkt umher … Und man selbst ist mittendrin in dieser Zeit, schwebt beobachtend und dem Erzähler lauschend über den Dingen. Die etwa 20-minüte Fahrt vergeht wie im Fluge. Mein Tipp: Fahr im Anschluss an den Besuch des Schwebodroms einfach nochmal dieselbe Strecke mit der heutigen Schwebebahn. So hast Du den direkten Vergleich zwischen dem Wuppertal der Vergangenheit und der Gegenwart.

Visiodrom in Wuppertal: Tauche ein in fantastische Traumwelten

Das Visiodrom in Wuppertal.

Macht von außen und von innen mächtig Eindruck: Das Visiodrom in Wuppertal.

Wenn Du in Wuppertal unterwegs bist, solltest Du dir einen Besuch im Visiodrom nicht entgehen lassen. Es befindet sich im Dach eines alten Gaskessels und entführt dich dank modernster Technik in eine Welt aus Licht und Emotionen. Hier treffen 33 Hochleistungs-Laser-Projektoren auf Europas größte zylindrische 360-Grad-Leinwand und 6.500 Quadratmeter Projektionsfläche. Ich habe die aktuelle Show „Leonardo da Vinci – uomo universale“ besucht und bin sehr begeistert. In der immersiven Show werden die Werke des berühmten Universalgelehrten kreativ und bildgewaltig in fantastische Farbwelten gehüllt und zu neuem Leben erweckt.

Staunen und eintauchen in Leonardo da Vincis Universum.

Wie vielseitig begabt Leonardo da Vinci war, zeigen seine beeindruckenden Notizen, Studien und Zeichnungen von Maschinen. In der Renaissance stand Leonardo da Vinci für das Idealbild des Menschen, denn er war nicht nur ein begnadeter Maler, sondern auch ein Ingenieur, Mathematiker und Meister der menschlichen Antomie. All diese Fäjhigkeiten machten ihn zum sogenannten „Universalmensch“ (uomo universale), wie er in seiner Heimat Italien genannt wurde.

Visiodrom: Leonardo da Vinci und der Traum vom Fliegen

Die Show „Leonardo da Vinci – uomo universale“ im Visiodrom in Wuppertal zeigt reale Modelle seiner Erfindungen und erklärt diese verständlich für Groß und Klein. Zu da Vincis visionären Erfindungen zählen zum Beispiel das Modell eines Fallschirms und zahlreiche Konstruktionen von Flugmaschinen. Inspiration fand er in der Natur, besonders den Flug von Vögeln beobachtete er intensiv. Auch wenn da Vinci dem alten Traum vom Fliegen nicht real werden lassen konnte, so ist er ihm für seine Zeit dennoch beeindruckend nahegekommen.

Gänsehautmomente garantiert: Fantastische Farben mit Musik

Unvergessen sind auch da Vincis malerischen Werke wie „Das letzte Abendmahl“ und die „Mona Lisa“.

Zählt zu den wertvollsten Gemälden der Welt: Leonardo da Vincis „Mona Lisa“.

Falls Du Dir die Show „Leonardo da Vinci – uomo universale“ im Visiodrom anschaust, würde ich Dir empfehlen, eine Führung zu buchen, denn so erfährst Du viel Spannendes über Leonardo da Vincis Leben und Werk. Eines meiner Highlights des Besuchs war die fulminante Show auf der 360-Grad-Leinwand, die mit wunderschöner Musik untermalt war. Gänsehautmomente sind dabei inklusive.

Schon gewusst? Leonardo da Vinci war eigentlich Linkshänder und schrieb häufig in Spiegelschrift.

Im Anschluss lohnt es sich, den Fahrstuhl nach ganz oben zu nehmen. Denn auf dem 65 Meter hohen Dach des Gaskessels befindet sich der Skywalk. Von hier hast Du einen 360-Grad Rundumblick auf die grüne Großstadt Wuppertal und ihre Umgebung.

Kreative Küche: Das Aposto im Visiodrom, Wuppertal

Ziemlich lecker: Meine Pink-Power-Pizza im Aposto.

Hungrig geworden? Das Visiodrom in Wuppertal hat auch kulinarisch was zu bieten: „Pizza und Pasta mal anders“ lautet das Motto im Aposto. Wer es kreativ auf dem Teller mag, ist hier genau richtig. Pizzen tragen Namen wie „Gemüserausch“, „Grumpy“ oder „Pink Power“ – und auch geschmacklich wird es hier nicht langweilig.

 

 

 

 

 

 

*Hinweis: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Skulpturenpark Waldfrieden, Visiodrom und Wuppertal Marketing entstanden. Meine Tipps bleiben davon unbeeinflusst.

Fotos: Rebecca Schirge, Titelbild: Andrea von freizeittipps-nrw.com.