Sie ist die größte Stadt im Norden Thailands, ihren Charme hat sie trotzdem nicht verloren. 1296 wurde Chiang Mai von König Mengrai als Hauptstadt des Königreiches Lanna gegründet, heute gilt sie als Eldorado für Backpacker, Kulturliebhaber und Fans von leckerem Veggie-Food. Kein Wunder, dass mittlerweile auch zahlreiche digitale Nomaden die Stadt für sich entdeckt haben. Im Umland findet ihr malerisch schöne Landschaften und ihr könnt bei Bergvölkern übernachten. Meine Tipps für einen Urlaub in Chiang Mai und Umgebung.

Eine originale Thai-Massage genießen
Das beste Mittel für Jetlag-Geplagte: Eine traditionelle Thai-Massage, die eure Lebensgeister wieder weckt. Wir durften diese nach unserer Ankunft im Oasis Spa
genießen. Danach fühlte ich mich wie neu geboren.

Herrlich: Leises Wasserplätschern im Hintergrund, ein fruchtiger Tee in der Hand und die Aussicht auf eine deluxe Wellnessbehandlung.

Warme Öle, kräftige Handgriffe, sanfter Stempel-Druck und duftende Kräuteressenzen – eine typisch thailändische Kräuterstempelmassage.

Etwas günstiger aber ebenfalls hervorragend bekommt ihr diese in der Altstadt von Chiang Mai bei Chaba Prai Massage. Danach seid ihr genau in der richtigen Stimmung für einen kleinen, entspannten Spaziergang durch die Stadt, bei dem ihr all die kleinen, feinen Läden bestaunen könnt. Chiang Mai ist einfach ein Einkaufsparadies für Besonderes. Ob thailändisches Kunsthandwerk, Schmuck, Taschen  oder Kleidung – lasst beim Kofferpacken genug Platz für schöne Mitbringsel.

Lecker essen
Welche Reissorten gibt es? Und wie färbt man diese ganz einfach auf natürliche Weise bunt? All das lernten wir bei  Meena Rice Based Cuisine. Selten habe ich so gut gegessen und die Location ist wirklich wildromantisch, ihr solltet euch dieses Restaurant, das etwas außerhalb der Stadt liegt auf keinen Fall entgehen lassen.

Wunderschön auf dem Wasser gelegen: Wenn ihr das Meena besucht, solltet ihr Moskitospray dabei haben.

Butterfly pea (Clitoria ternatea) nennt sich die Blume, deren blaue Blüten zum Einfärben von Speisen und Getränken genutzt werden. Wir durften es selbst ausprobieren.

Günstig & gut essen könnt ihr im Coconut Shell in der Altstadt von Chiang Mai, hier solltet ihr unbedingt Khao Soi probieren, das ist eine traditionelle Curry-Kokosnuss Suppe mit Nudeln – sie schmeckt einfach himmlisch!

Entspannt übernachten
Wer es sich mal richtig gut gehen lassen möchte, kann im Anantara Chiang Mai Resort einchecken, ein perfekter Ort, um der trubeligen City zu entkommen. Beim Frühstück solltet ihr unbedingt einen Platz nah des Flusses Ping auf der Außenterrasse ergattern – der Ausblick ist einfach toll. Geheimtipp: Wer im hinteren Teil des Hotels untergebracht ist, kann auch den Infinity-Pool auf dem Dach des Hauses nutzen.

Blick auf die Stadt: der Infinity-Pool des Anantara Chiang Mai Resorts.

Es gibt natürlich auch zahlreiche günstigere Unterkünfte in der Stadt, zum Beispiel das angesagt Eco Resort Chiang Mai, das auch für schmalere Geldbeutel attraktiv ist. Es befindet sich in einem tropischen Garten und ist dennoch nicht allzu weit vom Zentrum Chiang Mais entfernt (etwa 12 Autominuten). Tuk-Tuks bekommt ihr fast überall und eine Fahrt durch die Altstadt sollte man mal erlebt haben.

Die Stadt per Rad erkunden
Chiang Mai kann man wunderbar mit dem Rad erkunden, verschiedene Leihservices machen es möglich. Ihr könnt außerdem an geführten Radtouren teilnehmen, zum Beispiel mit Spice Roads, wir hatten eine Nachttour gebucht und haben viel gesehen.
Adresse: No. 1 Moon Muang Road Lane 7.

Mit dem Fahrrad war man schön spontan und konnte überall schnell halten. Zum Beispiel, wenn ein so niedlicher Vierbeiner in der Nähe war.

Angenehm leer: Der Verkehr in Chiang Mai war zum Glück so überschaubar, dass man als Radfahrer keine Angst haben musste. Und es gibt viele Seitenstraßen wie diese.

Tempel bestaunen
Eine wunderschöne, weiße, buddhistische Tempelanlage aus dem 14. Jahrhundert ist Wat Suan Dok. Übersetzt bedeutet der Name des Tempels „Feld der Blumen“, was daran liegt, dass er damals auf dem Areal des königlichen Blumengartens gebaut wurde. In der fast 50 Meter hohen Chedi soll sich eine Reliquie Buddhas befinden. Imponiert hat mir auch die Sala Kan Parian – eine riesige Gebetshalle.
Adresse: 139 Suthep Rd, Tambon Su Thep, Amphoe Mueang Chiang Mai, Chang Wat Chiang Mai.

Beeindruckend: die goldene Chedi, die das Antlitz des Wat Suan Dok-Tempels krönt.

Ganz schön bunt: mit Lea und Mia in der Gebetshalle des Wat Suan Dok.

Generell gibt es in Chiang Mai einfach so unendlich viele Tempel, das eine Auswahl schwierig ist. Während unserer Nachtradtour haben wir noch bei Wat Sri Poom und Wat Phra Sing einen Stopp eingelegt. Aber am besten lasst ihr euch einfach mal durch die Altstadt treiben und dabei von all den heiligen Bauwerken verzaubern.

Die Märkte erleben
Auch Märkte gibt es zahlreich, wir haben während unserer Nachtradtour einen Abstecher auf den Muang Mai Market gemacht, der ein hervorragendes Lebensmittelangebot hat. Probiert unbedingt all die exotischen, frischen Früchte, die es dort gibt. Im Anschluss kann ich ein Pad Thai an einer der naheliegenden Garküchen empfehlen.
Adresse: 1/1 Wichayanon Rd, Thesaban Nakhon Chiang Mai, Amphoe Mueang Chiang Mai, Chang Wat Chiang Mai 50300.

Die Märkte sind ein Schlaraffenland für Obst- und Gemüsefans. Ein Euro entspricht derzeit etwa 38 Thai Baht.

Super lecker: Pad Thai in einer Nebenstraße von Chiang Mai.

 

Meine Ausflugstipps für die Umgebung von Chiang Mai

Die traditionelle thailändische Schnitzkunst erlernen
In der Ban Kiw Lae Noi Craftsman’s Community könnt ihr live sehen, wie tolle handgeschnitzte Kunstwerke entstehen. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch selbst einmal im Schnitzen versuchen.

Ein tierischer Begleiter: Neben den tollen Kunstwerken hat mir die entspannte Stimmungin der Ban Kiw Lae Noi Craftsman’s Community sehr gefallen.

Wer noch auf der Suche nach besonderem Interieur ist, ist hier richtig.

Noch mehr Tempel bestaunen
Etwa eine halbe Stunde von Chiang Mai entfernt liegt der alte Tempel  Wat Ton Kwen im hölzernen Lanna-Stil. Er wurde um 1858 erbaut und ist weniger überlaufen als manch anderer Tempel.
Adresse: Ban Ton Kwen, Soi 3 , Nong Kwai.

Einer der wenigen Tempel im historisch-nordthailändischen Stil, die noch verblieben sind. Für mich hatte er etwas von einer asiatischen Filmkulisse.

Kleine Pause: Im schattigen Garten von Wat Ton Kwen konnte ich mich etwas von der schwülen Mittagshitze erholen.

Die Naturschönheiten auf sich wirken lassen
Habt ihr Lust auf eine märchenhafte Naturkulisse? Dann seid ihr beim Angkha Nature Trail richtig. Er liegt im 482 km großen Doi Inthanon National Park, der sich um den höchsten Berg Thailands (Doi Ithanon, 2.565 Meter) erstreckt. Das Klima ist hier aufgrund der Höhe etwas kühler, nehmt euch am besten etwas Leichtes zum Überziehen mit, wenn ihr herkommt. 1970 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt, um es vor weiteren Brandrodungen zu schützen.

Mystisch: Es lohnt sich, den Angkha Nature Trail zu weniger begehrten Uhrzeiten/nicht in der Hauptsaison zu besuchen, denn dann könnt ihr die Stimmung ganz in Ruhe auf euch wirken lassen.

In den Tälern des Doi Ithanon entstanden auch die ersten Projekte des mittlerweile verstorbenen Königs Bhumipol, in denen der Anbau von Blumen, Obst und Gemüse gefördert wurde – die sogenannten Royal Projects.

Unterwegs auf dem Highway 1009 könnt ihr gleich zwei Wasserfälle bestaunen: Mae-Klang (am KM 7,5) und Wachiratarn (am KM 20,8), der sich aus etwa 70 Metern in die Tiefe ergießt.

Achtung nass: Wenn ihr den Wachirathan-Wasserfall besucht, könnt ihr euch an seiner Gischt erfrischen. Am Boden bilden sich hier und da kleine Regenbögen.

Den Bergvölkern des Nordens begegnen
Wir haben  in einem kleinen Bergdorf namens Ban Mae Klang Luang eine Familie besucht. Somboon DoiPana Suk und seine Frau Booche gehören zur ethnischen Minderheit der Karen und leben in einer sehr einfachen Bambushütte. Früher bauten die Bewohner von Ban Mae Klang Luang Opium an, heute wachsen auf den Feldern stattdessen Arabica-Kaffee, Reis, Erdbeeren und Bohnen. Ebenfalls ein Resultat der vielen „Royal Projects“, die der verstorbene, thailändische König Bhumibol ins Leben rief, um die Lebenssituation der Dorfbewohner zu verbessern. Im Rahmen sogenannter Homestay-Angebote habt ihr über das Community Based Tourism Institute die Möglichkeit, im Dorf zu übernachten und am Alltag der Bewohner teilzunehmen.

Somboon DoiPana Suk empfing uns in seiner Bambushütte, erzählte uns von seinem Leben und von seinen Begegnungen mit König Bhumipol, die ihn beeindruckten.

Aufstieg zum Coffee-Shop: Nachdem wir uns von Somboon und seiner Familie verabschiedet hatten, wollten wir unbedingt mal den Arabica-Kaffee probieren.

Frisch aufgebrüht: Im Coffee-Shop in Ban Mae Klang Luang tranken wir feinsten Arabica-Kaffee.

Unterwegs mit einem Local-Guide
Wenn ihr eine Bird-Watching-Tour machen wollt, oder einfach einen guten Guide sucht, der euch die Gegend zeigt, kann ich die superliebe Chintana Suwawan (ihr westlicher Spitzname lautet „Gin“) empfehlen, sie hat ihren Job wirklich ganz wunderbar gemacht. Und es war Gold wert, dass sie die Sprache der Einheimischen spricht, so konnte man in Gesprächen viel über ihre Kultur erfahren, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Kontakt: info@windowofthailand.com. Über selbigen Anbieter könnt ihr auch einen Fahrer buchen, unserer hieß „Bom“ (ich kenne leider nur seinen westlichen Spitznamen) , bei ihm habe ich mich auch während der 1.864-Kurven-Tour nach Mae Hong Son immer in sicheren Händen gefühlt.

Mehr Infos und Tipps für den Urlaub in Nordthailand
Weitere Tipps und Infos sowie Touranbieter, die den Fokus auf nachhaltigen Tourismus legen, findet ihr bei der Thailand Eco Association (TEATA) sowie beim Thailändischen Fremdenverkehrsamt.

Mehr Impressionen: Unser Nordthailand-Video
Lukas und ich haben für euch auch ein kleines Video gemacht, mit dem wir euch für 138 Sekunden in diese andere Welt entführen möchten. Viel Spaß beim Schauen! Zum Video auf YouTube.

Wie hinkommen?
Thai Airways fliegt zum Beispiel von Frankfurt über Bangkok nach Chiang Mai. Mit dem Service an Bord war ich sehr zufrieden, eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Wünsche nach vegetarischer Kost könnt ihr vorab melden, davon kann sich manch andere Airline noch eine Scheibe abschneiden. Falls ihr euren CO₂-Fußabdruck kompensieren möchtet, geht das z.B. über Atmosfair.

Reiseführer-Tipp:
Ich hatte den DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Thailand: mit Extra-Reisekarte dabei, den ich sehr informativ fand.

Alltag: Nehmt euch am besten einfach mal die Zeit, das zu beobachten, was auf der Straße geschieht. Und schon seid ihr ganz schnell drin im Abenteuer Thailand.

Danke an das Thailändische Fremdenverkehrsamt und Green Pearls, dass ich an dieser Pressereise teilnehmen durfte. Finanzielle Zuwendungen habe ich nicht erhalten. Meine Tipps für Mae Hong Son und Umgebung findet ihr hier: Grüner reisen – erlebe den Zauber Nordthailands.
Für die Fotos wurde eine Canon EOS 5D Mark III 24 – 105 Kit Digital SLR (DSLR) Camera Hersteller verwendet sowie ein Canon 11-24 mm / F 4,0 EF L USM Objektiv ( Canon EF / EF-S-Anschluss,Autofocus ).

Fotos: Lukas Holzmeier

Regenzeit: Manchmal kann es sinnvoll sein, dann zu kommen, wenn nicht alle da sind, uns jedenfalls hat es gefallen.