Nur etwa 70 Kilometer von Berlin entfernt, liegt ein kleines Paradies, in dem man an der Auffahrt mit »no cars, please« begrüßt wird. Entschleunigung ist das, was man auf Gut Boltenhof  findet und Natur pur. In der Umgebung locken zahlreiche Badeseen, ein spektakulärer Sternenhimmel und das Weihnachtspostamt Himmelpfort. Und das sind bei Weitem noch nicht alle Gründe, warum ihr unbedingt mal Urlaub in Brandenburg machen solltet.

Idyllisch: Die Auffahrt zum Gut Boltenhof, das früher mal ein Rittergut war.

Bereits die Anfahrt über die Lindenallee lässt vermuten, dass sich hier etwas ganz Besonderes versteckt. Dann steht es plötzlich da, das wunderschöne, hellgraublaue Gutshaus, das einem romantischen Film entsprungen sein könnte. Davor ein bunt blühender Vorgarten, der sich der liebevollen Zuwendung von Gärtner Stefan erfreut. Mittendrin springen niedliche Gummistiefelkinder umher, die dazugehörigen Eltern sehen teilweise aus wie die, die man in den Bio-Läden der Berliner Szene-Viertel trifft. Doch das hier ist weder der Dreh für einen Werbespot, noch ein Shooting für die neue Landlust-Ausgabe – das ist echt.

Sympathisch: Gutsverwalter Jan-Uwe Riest mit seiner kleinen Tochter bei der Arbeit.

1997 erweckten Bauer Uwe und seine Frau Inge das alte Rittergut aus seinem Dornröschenschlaf. Gemeinsam bauten Sie das das Anwesen wieder auf und machten Gut Boltenhof zu einem nachhaltigen Betrieb und zu einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsziel. Seit 2014 bekommen sie dabei von ihrem Sohn Jan-Uwe und seiner Frau Andrea Unterstützung.  Mit vereinten Kräften und ihren Mitarbeitern sorgen sie täglich dafür, dass der Ort eine Oase der Entspannung bleibt – ein Paradies für Naturliebhaber und für Eltern mit kleinen Kindern. Zwischendurch dient das Gut Verliebten auch immer mal wieder als Hochzeitslocation,  Firmen schätzen es als besonderer Tagungsort.

Wildromantisch: Die moosbedeckte Scheune ist eines von unendlich vielen Fotomotiven auf dem Anwesen.

»No cars, please« steht an der Auffahrt, so können die Kids ganz ungestört ihrem Entdeckergeist nachgehen,  gefährliche Straßen mit Autos gibt es nicht in der Nähe. Stattdessen warten eine kleiner Spielplatz, ein Park, weite Felder, Wälder und Wiesen auf die Besucher. Und viele viele Tiere. Da wären zum Beispiel die Esel Pepe und Millie sowie Ziegen, Hühner, Schweine und Gänse, die sich fast alle gerne streicheln lassen. Am besten geht das immer morgens und um abends, wenn Tierfütterungszeit ist. Mitarbeiter Julian geht dann gemeinsam mit den Kleinen von Stall zu Stall und zeigt, was es  zu beachten gilt. Nicht verpassen sollte man den Gänseeintrieb, der (bei gutem Wetter) nach der Tierfütterung stattfindet.

Flauschig: Der neue Erdenbewohner ist heiß begehrt bei den Kindern.

Zutraulich: Wer so lieb guckt, der muss einfach gestreichelt werden.

Niedlich: Das Russische Graugans-Küken wurde von einer Henne ausgebrütet.

Mit etwas Glück erwischt man Bauer Uwe auf seinem Traktor und darf ihn ein Stück begleiten. Oder Imker Harald ist zu Gast,  dann lauschen ihm Groß und Klein andächtig,  wie er die Welt der Bienen erklärt. Das Erlebnis des Honigschleuderns ist inklusive. Überhaupt schmecken all die Lebensmittel noch viel besser, wenn man bei ihrer Herstellung direkt dabei ist. Ausflügler und Gäste freuen sich daher besonders über den kleinen Hofladen im Eingang des Gutshauses, in dem man zum Beispiel frische Eier der hofeigenen Hühner und das Fleisch der Bio-Rindern kaufen kann. Außerdem gibt es tolle Bio-Produkte Herstellern aus der Region.

Bei all den schönen Dingen, die das Anwesen des Gut Boltenhofs zu bieten hat, sollte man das Innere des Hauses  nicht vergessen. Einer meiner Lieblingsplätze war der wunderschöne, bunt verglaste Wintergarten, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Terrasse und den Park hat, der ebenfalls zum Gut Boltenhof gehört. Insbesondere bei schlechtem Wetter hatte er für mich seinen Reiz, denn es war wahnsinnig gemütlich, dort mit einer Tasse Tee zu sitzen und zu lauschen, wie der Regen aufs Dach prasselte.

Mein Lieblingsort zum Frühstücken und zum Lesen bei Regen: der bunt verglaste Wintergarten.

Lebenswert: Auf dem Hof findet jeder seine Ecke. Die Terrasse mit Springbrunnen vom Park aus gesehen.

Wie ein Kalendermotiv: Vom Flur kann man direkt raus in den Park schauen.

Tja, was soll ich sagen: Wir haben uns hier sofort wohl gefühlt und einen Grund mehr entdeckt, weshalb man öfter Urlaub in Brandenburg  sollte. »Das Leben ist kein Ponyhof« – so lautet eine Redensart. Auf Gut Boltenhof ist es das schon. Nur halt mit mehr Tieren.

Neugierig: Das Schaf hat eine Wohngemeinschaft mit den Eseln und freut sich über Besucher.

Künstlerisch: Auch die zahlreichen Wandgemälde zeugen davon, wie viel Liebe im Gut Boltenhof steckt.

 

Meine Ausflugstipps für einen Urlaub auf Gut Boltenhof

Bei schönem Wetter

Baden im Haussee:
Der Haussee in Barsdorf ist nur wenige Autominuten vom Gut Boltenhof entfernt. Er hat eine kleine aber feine Badestelle und eine Insel in der Mitte. Der Haussee hat mir sehr gut gefallen, da es dort sehr ruhig war. Lasst euch unbedingt an der Rezeption skizzieren, wie ihr dorthin gelangt.

Beeindruckend: Brandenburg hat etwa 3.000 Seen, so findet jeder sein ruhiges Plätzchen.

Urig: In der Mitte des Haussees befindet sich eine Insel, die mit dem Boot erkundet werden kann.

Ruhig: Einfach mal irgendwo anlegen und die Seele baumeln lassen.

-Sternegucken in Gülpe, Westhavelland:
Das Westhavelland ist eine der wenigen Regionen Deutschlands, die noch einen natürlichen Nachthimmel zu bieten hat, was an der geringen Besiedlung liegt. Leider hatten wir während unseres Aufenthalts nicht das passende Wetter, deshalb steht eines fest: Ich muss unbedingt noch einmal wiederkommen, um das zu erleben. Weitere Infos unter:
www.reiseland-brandenburg.de

– Floß- und Kanufahrten:
Bei so viel Wasser lohnt sich eine Erkundungstour mit einem Floß, Kanu oder Boot. Mit etwas Glück könnt ihr dabei vielleicht sogar Eisvögel oder Seeadler beobachten.
www.treibholz.com

-Abenddämmerung am Stolpsee
Nur wenige Autominuten vom Gut Boltenhof entfernt liegt auch der Stolpsee. Hier gibt es schöne, große Holzstege , wo man abends schön sitzen und den Bötchen beim Schaukeln zuschauen kann. Dabei sollte man das Mückenspray allerdings nicht vergessen, denn in Wassernähe und bei Einbruch der Dunkelheit kommen die Viecher einem schnell näher, als es einem lieb ist.

-Havel-Wanderweg:
Dieser insgesamt etwa 10 Kilomter lange Wanderweg führt durch Wälder und über Felder an die Havel und wieder zum Gut Boltenhof zurück.

Bei schlechtem Wetter

-Chocolaterie Hammelspring:
In der transparenten Produktion kann man live zuschauen, wie die süßen Versuchungen entstehen. Mein Tipp: Ihr solltet unbedingt eine heiße Schokolade probieren, die hat einfach köstlich geschmeckt!
www.chocolaterie-hammelspring.de

-Kaffeerösterei Himmelpfort:
Die Rösterei hat sich dem fairen Handel und höchster Qualität verschrieben. Vor Ort könnt ihr dem Kaffeeröster bei seiner Arbeit zuschauen, es ist ein wahres Dufterlebnis, wenn aus den grünen Bohnen der schwarze Kaffee entsteht.
www.himmelpfort-kaffee.de

-Weihnachtspostamt Himmelpfort:
Hier könnt ihr euren an den Wunschzettel an den Weihnachtsmann schon jetzt abgeben. Wer gerade nicht vor Ort ist, sendet ihn an diese Adresse:
An den Weihnachtsmann
Weihnachtspostfiliale
16798 Himmelpfort
www.weihnachtsmann-in-himmelpfort.de

Dies sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, weitere Ideen bekommt ihr in der Touristeninformation Himmelpfort, auf der Website von Reiseland Brandenburg oder an der Rezeption vom Gut Boltenhof.

Danke an die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und das Gut Boltenhof, die mich bei meiner Reise unterstützt haben. Fotos: Lukas Holzmeier.

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